Charles Leclerc

Formel 1 Ferrari in Budapest unter Druck

Stand: 28.07.2022 20:54 Uhr

Sebastian Vettel startet seine Abschiedstour, Ferrari steht unter Druck und Mercedes will vor der Sommerpause den ersten Sieg – die Fakten zum Großen Preis von Ungarn.

Verstappen ist Leclerc enteilt

Vor dem 13. von 22 Saisonrennen führt der Niederländer Max Verstappen im Red Bull die Gesamtwertung mit 233 Punkten an. Zweiter ist Ferrari-Pilot Charles Leclerc mit 170 Zählern, Dritter Verstappens Teamkollege Sergio Pérez (163). In Ungarn steigt das letzte Formel-1-Rennen vor der Sommerpause. Favorisiert sind Verstappen (bisher sieben Saisonsiege) und Leclerc (drei).

Viele Kurven auf der "Kartstrecke"

Aufgrund fehlender langer Geraden wird der Hungaroring, knapp 20 Kilometer nordöstlich der ungarischen Hauptstadt Budapest, oft mit einer Kartstrecke verglichen. Viele Kurven am Stück sorgen dafür, dass die Autos enorm viel Abtrieb benötigen. Im "Monaco ohne Mauern" spielt Topspeed kaum eine Rolle, auch wenn sich die einzige gute Überholmöglichkeit am Ende der Start- und Zielgeraden bietet. Für die Zuschauer vor Ort ist die Strecke jedenfalls perfekt gebaut. Der Kurs befindet sich in einer natürlichen Mulde, von den Tribünen am Start haben die Motorsport-Fans fast den ganzen Kurs im Blick. Rekordsieger ist Lewis Hamilton mit acht Erfolgen. Viermal triumphierte Michael Schumacher, zweimal Sebastian Vettel.

Vettel startet Abschiedstour

Im Mittelpunkt stand in Ungarn zunächst nicht der Sport, sondern der nahende Abschied von Sebastian Vettel. Der viermalige Weltmeister gab das Ende seiner Karriere zum Saisonende bekannt, er wird seinen auslaufenden Vertrag bei Aston Martin nicht verlängern und möchte sich künftig auf seine Familie konzentrieren. Das Rennen am Sonntag (31.07.2022) wird der Auftakt seiner Abschiedstour durch die Königsklasse, inklusive Ungarn stehen zehn Läufe aus. 

Schumacher weiter eine Wundertüte

Natürlich werden bei Vettel alle ganz genau hinschauen. Der Heppenheimer selbst geht zuversichtlich ins Rennen. "Ich denke, das Layout passt zu den Stärken unseres Autos, ich hoffe auf ein positives Ergebnis", sagte er. Bei Mick Schumacher ist eine Prognose schwierig. Nach zwei starken Wochenenden in Silverstone und Spielberg, die jeweils WM-Punkte brachten, folgte in Frankreich ein kleiner Dämpfer.

Ferrari unter Druck und kampfeslustig

Ferrari erlebte zuletzt in Frankreich ein verkorkstes Wochenende. Leclerc holte die Pole Position, wehrte im Rennen Verstappens Angriffe ab - und leistete sich dann einen Fehler und setzte seinen Ferrari in die Streckenbegrenzung. Er ist deshalb in Ungarn bei 63 Punkten Rückstand fast schon zum Siegen verdammt. Seit 2007 warten die "Roten" auf den Titel, den Mattia Binotto, Teamchef der Scuderia, aber noch nicht abgeschrieben hat. "Es gibt keinen Grund, warum wir nicht von jetzt bis zum Ende zehn Rennen gewinnen können", behauptete er und forderte mit Nachdruck: "Wir wollen in Ungarn nicht nur einen Sieg einfahren, sondern einen Doppelsieg!"

Budapest-Spezialist Hamilton hofft

Den ersten Sieg peilen auch Rekordweltmeister Lewis Hamilton und Mercedes an. In Frankreich fuhren die "Silberpfeile" mit dem zweiten Platz von Hamilton und dem dritten seines britischen Landsmanns George Russell ein Doppel-Podium ein - und wollen daran nun in Ungarn anknüpfen.

"Ich hoffe, dass unser Auto gut sein wird und wir näher an die anderen herankommen", sagte Hamilton: "Ich liebe die Strecke, ich hoffe, dass sich das Auto dort gut anfühlt." Viermal nacheinander ist Hamilton nun bereits aufs Podium gefahren, dennoch liegt er als Sechster der Fahrerwertung 106 Punkte hinter Verstappen zurück. Russell ist Fünfter - mit 90 Punkten Rückstand auf die Spitze.