Formel 1 in Kanada Verstappen siegt - Schumacher wieder im Pech

Stand: 20.06.2022 07:00 Uhr

Big Points für Verstappen, Schumacher weiter im Pech: In der Formel 1 bleibt alles beim Alten.

Weltmeister Max Verstappen hat mit dem Erfolg beim Großen Preis von Kanada die fast schon unheimliche Serie seines Red-Bull-Rennstalls auf sechs Siege ausgebaut und führt die Fahrer-WM immer deutlicher an - weil sein Teamkollege Sergio Perez ausschied und Ferrari-Star Charles Leclerc sich von Startplatz 19 aus nur auf Rang fünf verbessern konnte.

Der erst 24-jährige Verstappen verwies in seinem bereits 150. Formel-1-Rennen Leclercs Teamkollegen Carlos Sainz (Spanien) und Lewis Hamilton (England/Mercedes) auf die Plätze.

"Unschönes Gefühl"

Mick Schumacher, der am Samstag bei Nässe mit Rang sechs sein mit Abstand bestes Qualifying-Ergebnis erzielt hatte, schlug sich stark - bis ihn der Ferrari-Motor in seinem Haas nach 20 Runden im Stich ließ - zu diesem Zeitpunkt lag Schumacher auf Platz sieben.

"Es ist ein unschönes Gefühl", sagte Schumacher kurz nach seinem Aus: "Ich nehme aber viel Positives mit. Das Qualifying im Regen war mega. Ich glaube auch, heute wäre es soweit gewesen mit den ersten Punkten."

Auch Vettel ohne Punkte

Für Sebastian Vettel (Aston Martin) war nach missglücktem Qualifying nur Rang zwölf drin.

Bemerkenswert vor allem das Abschneiden Hamiltons: Der Rekordweltmeister hatte sich vor Wochenfrist in Baku noch vor Rückenschmerzen gekrümmt, im Freitagstraining in Montreal schimpfte er auf seinen langsamen Boliden, am Sonntag holte er sein zweites Podium nach dem Saisonstart in Bahrain. Nach dem Rennen frohlockte er: "Wir haben einen super Job gemacht - ich fühle mich wieder jung."

Schwieriges Wochenende für Leclerc

Bereits 175 Punkte hat Verstappen nun auf dem Konto. Perez, der mit Antriebsdefekt früh kapitulieren musste, steht weiter bei 129 Zählern, Leclerc hat nach neun Rennen 126 Punkte auf der Habenseite. Der Monegasse war nach zwei Motorschäden in den vergangenen drei Rennen wieder nicht vom Glück geküsst: Wegen Motorstrafen musste er dem Feld hinterherfahren.

Beim Start zog Pole-Setter Verstappen locker davon. Altmeister Fernando Alonso neben ihm, der erstmals seit fast zehn Jahren wieder die erste Reihe erreicht hatte, konnte seine Drohung, den Niederländer in Kurve eins zu attackieren, nicht im Ansatz wahr machen. Leclerc blieb lange auf seinem ersten Reifensatz und arbeitete sich von Startplatz 19 peu à peu nach vorne. Im Kampf um Platz fünf gegen Alonsos Alpine-Teamkollegen Esteban Ocon war für ihn aber kein Vorbeikommen. Nach 42 von 70 Runden wechselte Leclerc endlich seine Reifen, fand sich aber nun außerhalb der Punkteränge wieder. Seine Mühsal begann von Neuem.

Tsunoda löst Safety-Car-Phase aus

Das Rennen plätscherte dahin, bis Yuki Tsunoda (Japan/AlphaTauri) nach 49 Runden in die Barriere fuhr und eine Safety-Car-Phase auslöste. Verstappen hatte Sainz nun wieder direkt im Nacken und musste sich bis zur Zielflagge verteidigen - was ihm aber mit Bravour gelang.

"Das Safety Car am Ende hat nicht geholfen. Es war wirklich spannend bis zum Schluss", resümierte Verstappen am Ende erleichtert.