Formel 1 | Großer Preis von Bahrain Formel 1: Leclerc dominiert die Konkurrenz, Debakel für Verstappen

Stand: 20.03.2022 17:52 Uhr

Charles Leclerc hat das ersten Rennen der Saison in der Formel 1 gewonnen. Die Schlagzeilen in Bahrain am Sonntag (20.03.2022) bestimmen aber auch die schlimmen letzten Runden von Max Verstappen und Sergio Perez.

Schon beim Start zeigte sich, wie gut die Frühform der "Scuderia" ist. Leclerc behauptete die erste Position ohne große Mühe, Carlos Sainz blieb hinter Verstappen auf Rang drei. Kurz vor dem Ende des Rennens sah alles danach aus, dass das auch die Besetzung des Podestes wird - doch dann kam vieles anders.

Irre Dreifach-Attacke von Verstappen

Leclerc kontrollierte seine Kontrahenten, fuhr stetig schneller als Verstappen und fuhr schnell einen Vorsprung von fast vier Sekunden heraus. Doch in Runde 15 ging Verstappen erstmals an die Box und verschaffte sich damit einen Vorteil. Weil sich Leclerc erst eine Runde später neue Reifen holte, kam es zu einem irren Showdown.

In Runde 17 zog Verstappen in der ersten Kurve dank des DRS-Vorteils vorbei, zwei Kurven später konterte Leclerc und setzte sich wieder an die Spitzenposition. Genau das gleiche Prozedere eine Runde später - Verstappen überholte, Leclerc konnte zurückschlagen. In der 19. Runde versuchte es der Weltmeister gegen den schnelleren Ferrari-Piloten erneut, musste aber derart spät bremsen, dass er die Kurve nicht mehr bekam. Leclerc konnte wieder davonziehen, baute sich schnell wieder einen Vorsprung auf.

Beim zweiten Mal bleibt Leclerc vorne

Nach 30 Runden dann der nächste Versuch von Red Bull, Leclerc an der Box zu schlagen. Wieder machte Verstappen seinen Stopp eine Runde vor dem Monegassen, der diesmal seine Führung mit über einer Sekunde - und damit außerhalb des DRS-Fensters - behaupten konnte. Zum Ärger von Verstappen, der seine Crew über den Boxenfunk wissen ließ, dass er mit dem Ergebnis der Strategie nicht zufrieden ist.

Denn auf der Strecke war der Niederländer schlicht chancenlos. Leclerc zog wieder davon, baute sich in wenigen Runden wieder ein Vier-Sekunden-Polster auf und verwaltete den Vorsprung.

Neue Spannung nach Gasly-Unfall

Doch dann kam Verstappen wie bei der WM-Entscheidung in der vergangenen Saison das Safety Car zur Hilfe. Kurz nach dem Boxenstopp des 24-Jährigen baute Pierre Gasly elf Runden vor dem Rennende einen Unfall, der das Feld wieder zusammenbrachte.

In der 51. von 57 Runden verließ das Safety Car die Strecke wieder, die Chance für Verstappen beim Restart. Doch Leclerc zog sofort davon, Verstappen ohne Möglichkeit, den Führenden zu überholen, der erneut schnell seinen Vorsprung ausbaute und Ferrari den ersten Sieg seit 2019 sicherte. Stattdessen musste sich der Red-Bull-Pilot gegen die Angriffe des zweiten Ferrari-Fahrer Sainz abwehren.

"Die vergangenen beiden Jahre waren unheimlich schwierig für das Team, aber wir wussten, dass das jetzt eine große Chance für uns wird. Das Team hat einen unglaublichen Job gemacht und uns dieses Auto hingestellt. Es hat jetzt bestmöglich für uns begonnen, mehr hätten wir uns nicht erhoffen können", sagte Leclerc.

Doppelter Schock für Red Bull

Und in Runde 54 passierte es, der Spanier ging an Verstappen, der nach seinem dritten Stopp Probleme hatte, vorbei. Und es kam noch schlimmer, der Weltmeister musste danach die Strecke verlassen und an die Box. Das Ferrari-Duo vorn, dahinter Verstappens Red-Bull-Kollege Perez.

Doch auch der erlebte ein dramatisches Ende. Kurz vor dem Zieleinlauf drehte sich Perez und musste die Konkurrenz vorbeiziehen lassen. Lewis Hamilton - bis dahin ohne Chance gegen Ferrari und Red Bull - zog vorbei und beendete das erste Saisonrennen auf dem Podest. Sein Teamkollege George Russell wurde bei seiner Mercedes-Premiere Vierter.

Schumacher darf kurz von seinen ersten Punkten träumen

Schon im ersten Rennen zeigte sich, dass Team Haas in dieser Saison eine deutlich bessere Rolle spielen kann. Mick Schumacher, in seiner Premierensaison stets aufgrund des unterlegenen Autos auf den letzten Plätzen zu finden, fuhr auf Rang elf. Ein von Esteban Ocon (Alpine) verursachter Dreher hatte den 22-Jährigen, der als Zwölfter ins Rennen ging, in der ersten Runde zurückgeworfen. Nach dem Restart fiel er von Platz zehn noch zurück.

Sebastian Vettel fehlte beim ersten Grand Prix der neuen Saison aufgrund einer Corona-Infektion. Sein Ersatzmann Nico Hülkenberg steuerte seinen Aston Martin auf Rang 17.