Moderner Fünfkampf Moderner Fünfkampf: Reiten soll nach Olympia 2024 ersetzt werden

Stand: 05.11.2021 19:48 Uhr

Der Moderne Fünfkampf soll künftig ohne Reitsport ausgetragen werden - allerdings erst nach den Olympischen Spielen in Paris 2024.

Das entschied der Weltverband UIPM bei einer Sitzung seines Vorstands in Monaco am Donnerstag (04.11.2021). Welche Disziplin dafür neu dazukommt, soll noch entschieden werden. Meldungen, dass die neue Disziplin aus dem Radsport komme, wurden nicht bestätigt. Änderungen sollen aber erst zu den Olympischen Sommerspielen 2028 in Los Angeles in Kraft treten.

Zu den Disziplinen zählen bislang neben dem Reiten auch Fechten und Schwimmen sowie ein kombinierter Wettkampf aus Laufen und Schießen mit einer Laserpistole.

Weltverband will "Popularität und Glaubwürdigkeit erhöhen"

Man habe ein Beratungsverfahren gestartet, um eine Nachfolgedisziplin zu finden, hieß es. Der UIPM-Vorstand hatte zuvor am 31. Oktober der Empfehlung einer Innovationskommission zugestimmt, das Reiten durch eine andere Disziplin zu ersetzen, "um die Popularität und Glaubwürdigkeit des Modernen Fünfkampfs" zu erhöhen.

Gleichzeitig solle der Status des Sports "als ultimative körperliche und geistige sportliche Herausforderung" bewahrt werden.

Olympia in Tokio hatte eine Debatte ausgelöst

Während der Olympischen Spiele in Tokio hatte der Reitversuch von Annika Schleu für Kritik gesorgt. Die Athletin war mit einem zugelosten und völlig verunsicherten Pferd nicht zurechtgekommen, hatte Gerte und Sporen eingesetzt.

Dazu kam das Verhalten von Kim Raisner. Die Trainerin hatte das Pferd mit der Faust geschlagen und gefordert: "Hau mal richtig drauf!" Das Verhalten hatten auch Tierschutzorganisationen empört.

Deutscher Tierschutzbund für den Schritt

Das Streichen des Reitens befürwortete der Deutsche Tierschutzbund: "Wenn schon das Regelwerk einem tiergerechten Umgang entgegensteht und dann noch der unbedingte Siegeswille und der Erfolgsdruck die Oberhand gewinnen, ist Tierquälerei im Sport vorprogrammiert", sagte Thomas Schröder, Präsident des Tierschutzbundes, in einer Mitteilung. "Wir sind froh, dass unsere Forderungen und unsere Kritik gehört wurden und der UIPM nun offenbar die Konsequenzen zieht."