"Ungeheuerliches Verhalten" Moderner Fünfkampf - Verband bestraft Trainerin

Stand: 06.09.2021 16:47 Uhr

Für ihr Verhalten beim Modernen Fünfkampf bei den Olympischen Spielen in Tokio ist Bundestrainerin Kim Raisner vom Weltverband UIPM bestraft worden. Ihre Athletin wurde freigesprochen.

Der Disziplinarausschuss des Weltverbandes wies Raisner an, ein Trainingsseminar zum richtigen Umgang mit Pferden zu absolvieren. Erst danach werde die Berlinerin wieder für einen UIPM-Wettkampf akkreditiert.

Zudem erhielt sie einen offiziellen Verweis. Bei einer Wiederholung eines solchen Vorfalls wie in Tokio müsse sie mit dem Entzug ihrer Trainerinnen-Lizenz rechnen. Reiterin Annika Schleu hingegen wurde nicht des übertriebenen Gebrauchs von Gerte und Sporen für schuldig befunden.

Schlag mit der Faust

Vor knapp einem Monat hatte Schleu in Tokio nach zwei Disziplinen auf Gold-Kurs gelegen. Doch beim Reiten war sie mit dem ihr zugelosten und verunsicherten Pferd nicht zurechtgekommen, Raisner hatte die weinende Berlinerin mit den Worten "Hau mal richtig drauf!" zum Einsatz der Gerte aufgefordert. Die Trainerin gab dem Pferd zudem einen Schlag mit der Faust.

Anschließend wurde Schleu und Raisner Tierquälerei vorgeworfen. Beide hatten dies zurückgewiesen. "Das ungeheuerliche Verhalten von Frau Raisner kann nicht ungestraft bleiben", hieß es in der Begründung. Zugleich stellte der Ausschuss aber zu Raisner fest: "Ihr sportlicher und beruflicher Werdegang ist von vorbildlichem Verhalten geprägt, sodass die Ereignisse vom 6. August als Anomalie zu werten sind."