Sportpolitik | DOSB LSB-Präsident Klett will DOSB-Chef werden

Stand: 29.10.2021 08:43 Uhr

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) sucht einen neuen Präsidenten. Auf das Kandidatenkarussell ist Anfang Oktober bereits der Präsident des Internationalen Tischtennisverbandes ITTF, Thomas Weikert, aufgesprungen - unterstützt von 14 Spitzensportverbänden. Nun ist ein weiterer Kandidat aufgestiegen.

Der Präsident des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen, Stefan Klett, kündigte am Mittwoch (27.10.2021) in einem Schreiben an die Mitgliedsorganisationen des LSB an, dass er für das Amt des DOSB-Präsidenten kandidieren wird.

In dem Schreiben, das der Sportschau vorliegt, wendet sich Klett an die "Lieben Kolleginnen und Kollegen in den Fachverbänden und Bünden", von denen die einen oder anderen sicher mehr oder weniger überrascht waren über den Inhalt des Schreibens. Denn ursprünglich hatte Klett gar nicht die Absicht, in der ersten Reihe zu stehen.

Kletts Favorit springt ab

"Ich hatte zunächst vor, mich als Kandidat für das Amt eines Vizepräsidenten in das Team eines von mir favorisierten Präsidentschaftskandidaten einzubringen. Dieser hat sich nun entschieden, nicht zu kandideren", schreibt Klett. Dass es sich bei dem von ihm bevorzugten Kandidaten um den Sportevent-Manager Michael Mronz handelte, hatte sich als hartnäckiges Gerücht schon länger in der Sportfamilie gehalten.

Klett war der Erste, der Anfang Mai den Rückzug von DOSB-Präsident Alfons Hörmann gefordert hatte, nachdem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DOSB in einem offenen Brief klagten, Hörmann habe ein "Klima der Angst" geschaffen. Nach dem Bekanntwerden der Kandidatur von Thomas Weikert für die Hörmann-Nachfolge Anfang Oktober erklärte Klett dann, er selbst werde "in etwa 14 Tagen" ein Team vorstellen.

Nun klappt das nicht, wie ursprünglich gedacht, weil ihm der Kandidat für den Chefposten abhanden gekommen ist. Deshalb habe er sich entschlossen, "selbst als Kandidat für das Amt des DOSB-Präsidenten anzutreten". Der Key Account Manager begründet seinen Entschluss so: "Ich bin überzeugt, dass der DOSB einen wirklichen Neuanfang benötigt. Diesen würde ich gerne mit einem Team gestalten, das die Vielfalt der Mitglieder im DOSB abbildet."

Findungskommission sichtet Bewerbungen

Derzeit ist eine Findungskommission mit Unterstützung einer Personalagentur damit beschäftigt, potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten ausfindig zu machen. Am 2. November müssen sich die Bewerberinnen und Bewerber vorstellen. Am 14. November sollen dann auch die Sportverbände in Düsseldorf die Chance haben, die Präsidenten-Anwärterinnen und -Anwärter kennenzulernen und zu befragen.

Danach soll festgelegt werden, wer bei der Wahl auf der Mitgliederversammlung des DOSB am 4. und 5. Dezember in Weimar ins Rennen gehen wird. Ob dann wie bisher üblich nur eine Person zur Wahl steht oder ob es tatsächlich eine Wahl geben wird, dazu sagt der Sprecher der Spitzenverbände und einer der Koordinatoren des DOSB-Neustarts, Ingo Weiss: "Es ist alles möglich."