Corona-Pandemie Keine Lockerungen: Fans müssen weiter draußen bleiben

Stand: 24.01.2022 21:59 Uhr

Die Vereine der Fußball-Bundesliga und anderer deutscher Profiligen müssen vorerst weiter auf eine große Zahl von Fans verzichten.

Bei ihren Beratungen schlossen der Bund und die Länder angesichts der steigenden Infektionen derzeit Lockerungen von Corona-Auflagen aus, verschärften die Maßnahmen aber auch nicht. Damit bleibt es in den Profiligen im Fußball, Handball, Basketball oder Eishockey weitgehend bei Geisterspielen.

Man müsse unverändert vorsichtig bleiben, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach den Beratungen mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder. Noch sei unklar, wie sich die Pandemie weiter entwickeln werde. Man werde bei Bedarf die notwendigen Entscheidungen treffen. "Jetzt aber gilt erstmal: Kurs halten!"

BVB-Geschäftsführer Watzke kritisiert Symbolpolitik

Hoffnung auf eine baldige Änderung machte die Politik den Vereinen nicht. "Bund und Länder werden Öffnungsperspektiven entwickeln für den Moment, zu dem eine Überlastung des Gesundheitssystems ausgeschlossen werden kann", hieß es eher allgemein in dem veröffentlichten Beschlusspapier. Wegen der Virusvariante Omikron ist dies aber nicht absehbar.

Vor allem im Profifußball regte sich Unmut: "Der Fußball wird zum Opfer von Symbolpolitik", sagte Hans-Joachim Watzke. Der Geschäftsführer von Borussia Dortmund erwägt sogar juristische Schritte. "Wir werden uns die Beschlüsse des Landes NRW genau anschauen und prüfen, ob wir sie im Eilverfahren kontrollieren lassen", sagte Watzke der Deutschen Presse-Agentur.

Profiligen fordern Ende von Pauschalverboten

Vor dem Treffen von Bund und Ländern hatten die wichtigsten deutschen Profiligen aus Fußball, Handball, Basketball und Eishockey in einem Schreiben an das Kanzleramt und die Ministerpräsidenten ein Ende von Pauschalverboten gefordert. Ab Anfang Dezember hatte es eine Höchstgrenze von 15.000 Fans gegeben, ehe am 21. Dezember beim bislang letzten Gipfel quasi der Fan-Ausschluss beschlossen wurde.

Unterschiedliche Höchstgrenzen in den Ländern

Die Länderchefs einigten sich am Montag zumindest darauf, dass die Staats- und Senatskanzleien bis zum 9. Februar eine einheitliche Regelung für überregionale Großveranstaltungen vereinbaren sollen. "Darüber haben sich die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten intensiv unterhalten und sind zu dem gemeinsamen Ergebnis gekommen, dass sie dort auf gemeinsame Zahlen und Werte kommen werden", sagte Scholz zu dem Punkt.

Aktuell gelten für die Zulassung von Zuschauern unterschiedliche Höchstgrenzen in den Ländern: In Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen dürfen derzeit überhaupt keine Fans in die Arenen. Dagegen spielte beispielsweise der Fußball-Drittliga-Tabellenführer 1. FC Magdeburg am vergangenen Sonntag gegen den TSV Havelse vor 13.385 Zuschauern. Das ließ die Verordnung in Sachsen-Anhalt zu, nach der die Stadien bis zu 50 Prozent gefüllt werden dürfen.

Söder kündigt Lockerungen in Bayern an

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat eine Zusage für Lockerungen unter anderem bei Sportveranstaltungen in Bayern gegeben. Man werde mehr Zuschauer zulassen, sagte Söder am Montagabend im BR Fernsehen - jeweils unter 2G-plus-Bedingungen und mit Maskenpflicht. Die Details will das Kabinett an diesem Dienstag beschließen. Ob und für welche Profiligen dies gelten soll, ließ Söder noch offen.