DOSB | Suche nach neuem Präsidenten Hörmann-Nachfolge: Ex-Bundespräsident Wulff leitet DOSB-Findungskommission

Stand: 16.09.2021 17:49 Uhr

Der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff steht nach Informationen der Sportschau an der Spitze der Findungskommission, die im Auftrag des DOSB einen neuen Präsidenten für den Sportverband suchen soll.

Die Findungskommission, die den Nachfolger des Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Alfons Hörmann, suchen soll, steht. Die drei Arbeitsgruppen, die sich in den vergangenen Wochen mit einem Neuanfang des DOSB und dessen zukünftigen Aufgaben beschäftigten, haben sich nun auf die Besetzung dieses Gremiums verständigt.

Als Leiter hat sich nach Informationen der Sportschau Ex-Bundespräsident Christian Wulff bereit erklärt. Er wird unterstützt von der zwölffachen Goldmedaillen-Gewinnerin bei den Paralympics und Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele.

Die Professoren Veronika Grimm (Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre an der Universität Erlangen- Nürnberg, Mitglied im Sachverständigenrat für Wirtschaft) und Thomas Sternberg (Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Präsident der  Kunststiftung NRW) unterstützen ihn, ebenso wie Kirsten Hasenpusch vom Vorstand der Deutschen Sportjugend und die drei Koordinatoren Ingo Weiss für die Spitzenverbände, Jörg Ammon für die Landessportbünde und  Barbara Oettinger, Vorsitzende der Nichtolympischen Verbände.

Hörmann nach schweren Vorwürfen vor dem Rückzug

Der bisherige DOSB-Präsident Alfons Hörmann hatte bereits im Juni seinen Rückzug von der Spitze des Sportverbandes angekündigt. Zuvor waren in einem anonymen Schreiben von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des DOSB schwere Vorwürfe gegen Hörmann, das Präsidium und den Vorstand erhoben worden war. Darin hieß es, in der Verbandszentrale im Haus des Sports in Frankfurt am Main herrsche "eine Kultur der Angst".

Die Ethikkommission des DOSB hatte daraufhin die Vorwürfe untersucht und empfahl dringend Neuwahlen in diesem Jahr, die nicht nur für einen neuen Start, sondern auch für Gemeinsamkeit im deutschen Sport sorgen sollen.

Neuwahl oder Nachwahl?

Ob es zum geplanten Termin am 4. Dezember allerdings zu Neuwahlen kommen wird, ist immer noch nicht klar, da sich bisher nicht alle Präsidiumsmitglieder bereit erklärt haben, vorzeitig ihren Stuhl zu räumen. Die ordentlichen Amtszeiten laufen erst im kommenden Jahr ab. Nur Hörmann und der Vizepräsident Finanzen, Kaweh Niroomand, erklärten bisher ihren Rückzug aus dem Präsidium und wollen auf eine erneute Kandidatur verzichten.

So steht anstelle einer Neuwahl eine sogenannte Nachwahl im Raum. Der neue Präsident müsste sich dann 2022 erneut einer Wahl stellen.