Corona-Einschränkungen Zuschauer: Die Zeichen stehen auf Rückkehr

Stand: 17.06.2021 16:05 Uhr

Bei der EURO sind die Fans schon da, aber auch andere Sportarten planen wieder mit Zuschauerinnen und Zuschauern in den Stadien und Hallen. Ein Überblick.

Fußball

Einen Monat vor dem Bundesliga-Start machen sich die großen Fußball-Bosse für eine Zuschauer-Rückkehr stark. Christian Seifert, Karl-Heinz Rummenigge und Hans-Joachim Watzke wollen Geisterspiele in der Bundesliga nicht mehr akzeptieren. "Es geht uns darum, in Gesprächen mit der Politik, mit den Gesundheitsämtern und allen anderen maßgeblichen Institutionen vor dem Hintergrund der Fahrt aufnehmenden Impfkampagne und sinkender Infektionszahlen darüber zu sprechen, wann und unter welchen Bedingungen zumindest Geimpfte und Genesene ihre Rechte zurückerhalten", sagte Watzke, der Geschäftsführer von Borussia Dortmund. Einen Modellversuch mit einem ausverkauften Stadion gegen Bayern beim Supercup am 17. August würde Watzke gerne sehen.

Bei der EURO 2020 sind Fans in den elf Spielorten zugelassen, die Vorgaben und Auslastungen gleichen aber eher einem Flickenteppich. So ist in Budapest ein volles Haus mit bis zu 67.000 Fans möglich - ohne Maskenpflicht. Ins Stadion wird aber nur gelassen, wer einen negativen PCR-Test oder die vollständige Impfung vorweisen kann, Ungarn brauchen eine von den Behörden ausgestellte Immunitätskarte. In Baku dagegen gilt keinerlei Nachweispflicht in Sachen Corona beim Einlass, die Stadionkapzität wird mit bis zu 31.000 Zuschauerinnen und Zuschauern zur Hälfte ausgeschöpft.

Handball

Für die Zuschauerzahlen in den Handball-Hallen gelten erstmal die Corona-Verordnungen der Länder. Aber auch hier zeichnet sich vor allem im Norden die Rückkehr der Fans ab. Bei der SG Flensburg-Handewitt und dem THW Kiel dürfen bei den letzten Saison-Heimspielen je etwa 2.500 Zuschauer in die Halle. Beide Klubs erhielten im Rahmen eines Modellprojekts die Genehmigung von den zuständigen Behörden in Schleswig-Holstein. Beim Final Four der Champions League in Köln durften 1.000 Zuschauer in die Halle.

Tennis

Beim aktuell laufenden WTA-Turnier in Berlin dürfen ab Freitag (18.06.2021) dank einer neuen Corona-Verordnung 1.000 Zuschauerinnen und Zuschauer auf die Anlage, statt bisher 500. Und auch beim Rasenturnier in Wimbledon sollen bis zu 15.000 Interessierte zuschauen dürfen - trotz steigender Corona-Inzidenz.

Motorsport

Besonders geschickt gingen offenbar die Organisatoren des Großen Preises von Frankreich in der Formel 1 vor. Eigentlich herrscht in Frankreich für Großveranstaltungen ein Limit von 5.000 Besuchern. Auf dem räumlich ausgedehnten Circuit in Le Castellet sollen aber drei völlig unabhängige Zuschauer-Blasen entstehen - die französische Regierung gab ihr okay für 15.000 Menschen.

Von den gesunkenen Inzidenzen profitiert der deutsche Lauf zur Motorrad-WM auf dem Sachsenring indes nicht. Erstmals werden beim Großen Preis von Deutschland keine Zuschauer anwesend sein. Schon im Mai war entschieden worden, dass wegen der Coronalage keine Besucher kommen dürfen. Ein Umdenken war nicht möglich, unter anderem, weil es keine permanenten Tribünen an der Strecke gibt. "Die zu installieren dauert mindestens acht Wochen. Also hätten wir Ende April mit dem Aufbau beginnen müssen. Doch zu dem Zeitpunkt wusste keiner, wie die Pandemie sich entwickelt", sagte der neue ADAC-Sportpräsident Gerd Ennser der "Bild-Zeitung".

Olympische Spiele

Zwar endet in Japan der Corona-Notstand am Sonntag (20.06.2021), doch die Verlängerung gewisser Maßnahmen sind derzeit im Gespräch. Bis zu 10.000 einheimische Zuschauer könnten nach derzeitigem Stand in den Olympia-Arenen dabei sein. Ausländische Gäste bleiben indes ausgesperrt.

Reitsport

Beim internationalen Zweitages-Turnier der Dressurreiter am 19. und 20. Juni in Herzlake werden Zuschauer zugelassen. Nach Angaben des Veranstalters vom Donnerstag erhalten bis zu 500 Reitsport-Fans Einlass, wenn sie einen negativen Corona-Schnelltest und ein gültiges Ticket vorlegen.