Allgemein | Corona Leichtsinn auf den Malediven - Profisport vor ungewissen Corona-Wochen

Stand: 02.01.2022 17:57 Uhr

Der FC Bayern ausgebremst, Lionel Messi in Isolation, Jürgen Klopp nicht an der Linie, Werder Bremen zu Hause gefangen: Die Corona-Schlinge hat sich zu Beginn des Jahres bedrohlich zugezogen - der Profisport mit der Milliardenbranche Fußball an der Spitze steht mehr denn je vor ungewissen Wochen.

Besonders heftig hat es Bayern München erwischt. Der Trainingsstart nach dem Weihnachtsurlaub musste von Sonntag auf Montag verschoben werden, weil Manuel Neuer, Kingsley Coman, Corentin Tolisso und Omar Richards sowie Co-Trainer Dino Toppmöller infiziert sind. Das Quintett befindet sich in häuslicher Isolation, "es geht ihnen allen gut", teilte der Rekordmeister mit.

Umfangreiche PCR-Tests ab Montag

Doch die Vorbereitung des Tabellenführers auf den Rückrundenbeginn am Freitag gegen Borussia Mönchengladbach ist empfindlich gestört. Denn auch der Montag wird "infolge der Anpassung des Test- und Hygienekonzepts an die aktuelle Pandemie-Lage" zunächst mit umfangreichen PCR-Tests für "alle Spieler, Trainer und Staff-Mitglieder" beginnen, wie der Klub ankündigte. Dabei hatten die Bayern erst am Donnerstag verkündet, dass die Maßnahmen aufgrund der Omikron-Variante noch einmal verschärft würden.

Zu spät kommt die Prävention auch bei Lionel Messi. Der 34 Jahre alte Superstar des französischen Topklubs Paris St. Germain befindet sich nach Klubangaben wie seine ebenfalls positiv getesteten Teamkollegen Juan Bernat, Sergio Rico und Nathan Bitumazala in Isolation. Messi und seine drei Kollegen werden voraussichtlich das Pariser Pokalspiel bei Vannes OC am Montag sowie den Jahresauftakt in der Ligue 1 am kommenden Sonntag bei Olympique Lyon verpassen.

Messi, Neuer und Co. - Reisefreude brigt Risiken

Dass Messi wie zahlreiche andere infizierte Stars im Winterurlaub um die Welt gereist sind (Neuer auf den Malediven, Coman wie Dan-Axel Zagadou von Borussia Dortmund in Dubai, etc.), bringt ihnen nun auch Kritk ein.

Leidtragende sind schließlich vor allem die finanziell ohnehin arg gebeutelten Klubs. So musste Zweitligist Werder Bremen aufgrund fünf neuer Fälle sein Trainingslager in Spanien absagen. Unmittelbar vor der geplanten Abreise ist am Sonntag Stürmer Niclas Füllkrug ebenso positiv getestet worden wie Manuel Mbom, Milos Veljkovic und Marco Friedl sowie Reha-Trainer Marcel Abanoz - daraufhin sagte der Klub die Reise nach Murcia ab. Die Vorbereitung auf die restliche Saison findet nun in Bremen statt.

Trainingslager abgesagt

Laut Werders Geschäftsführer Frank Baumann gab es keine andere Wahl. "Das Risiko, dass es in den nächsten Tagen weitere positive Fälle gibt, ist gegeben", wird Baumann in der Vereinsmitteilung zitiert. Zuvor hatten bereits Werders Ligakonkurrenten Fortuna Düsseldorf und Schalke 04 ihre geplanten Trainingslager abgesagt.

Absagen musste auch Jürgen Klopp. Der Teammanager des FC Liverpool hat sich wegen des Verdachts auf ein positives Testergebnis in Quarantäne begeben und fehlte den "Reds" im Spitzenspiel der stark betroffenen Premier League am Sonntag beim FC Chelsea. Der 54-Jährige hat laut Klub "milde Symptome".

Absage - eine "alternativlose Entscheidung"

Doch nicht nur der Fußball ist betroffen. Das für Sonntag geplante Spiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zwischen den Iserlohn Roosters und den Straubing Tigers fiel aufgrund von Fällen bei Iserlohn aus. Alle betroffenen Spieler und Mitarbeiter befinden sich Quarantäne. Christian Hommel, der sportliche Leiter der Roosters, bezeichnete die Absage als "alternativlose Entscheidung".

Dieser Satz dürfte in den kommenden Wochen noch öfter zu hören sein.