Leichtathletik 400-Meter-Star Naser über verpasste Dopingtests: "Ist doch normal"

Stand: 30.06.2021 18:40 Uhr

Im Fall der suspendierten 400-Meter-Weltmeisterin Salwa Eid Naser hat der Leichtathletik-Weltverband einen weiteren Verstoß gegen die Doping-Richtlinien gemeldet. Naser hatte sich zuvor mit einem bizarr anmutenden Social-Media-Video verteidigt.

Die 22-Jährige Athletin hatte die Vorwürfe am Samstag (06.06.2020) zurückgewiesen "Ich habe lediglich drei Dopingtests verpasst, das ist doch normal und kann jedem passieren", sagte die gebürtige Nigerianerin in einem Video, das sie in den sozialen Medien veröffentlichte. "Ich bin niemals eine Betrügerin gewesen und werde es auch niemals sein."

Drei verpasste Dopingtests bei Naser

Die unabhängige Integritätskommission AIU des Leichtathletik-Weltverbandes World Athletics hatte Naser am Donnerstag vorläufig gesperrt, da diese sich dreimal einem Dopingtest nicht unterzogen hatte. Laut AIU stammen die drei Meldepflichtverstöße aus dem Jahr 2019 im Vorfeld der WM in Doha, bei der Naser in beeindruckender Manier Gold geholt hatte. Für die Titelkämpfe sei sie noch nicht suspendiert worden, da die Untersuchungen zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen waren.

Im Januar 2020 habe es zudem einen weiteren Verstoß gegeben, teilte die AIU am Sonntag mit - und reagierte damit auch auf die bizarr anmutende Verteidigungsrede der Weltmeisterin.

Weltmeisterin Nasar: "Image gefällt mir gar nicht"

"Dieses Jahr bin ich noch gar nicht getestet worden", behauptete Naser, die im Oktober 2019 im WM-Finale von Doha mit 48,14 Sekunden die schnellste Stadionrunde weltweit seit 34 Jahren gelaufen war. "Hoffentlich klärt sich alles, denn dieses Image gefällt mir gar nicht. Es ist sehr hart, diesen kleinen Fleck auf meinem Namen zu haben."

Vorläufige Sperre - Verfahren läuft noch

Laut ihrem Management habe sie zwei Tests im Vorjahr verpasst und hatte zudem im Frühjahr 2020 bei einem Urlaub in ihrem Geburtsland Nigeria wegen eines verpassten Fluges nicht getestet werden können. Nach Abschluss der Untersuchung hatte die Kommission Naser vorläufig gesperrt. Dies würde nach den Vorgaben der AIU eine Sperre von zwei Jahren nach sich ziehen, die unter Umständen auf ein Jahr verkürzt werden kann. Das Disziplinarverfahren laufe noch, teilte die AIU mit.