Leichtathletik | Deutsche Meisterschaften Malaika Mihambo springt zum fünften Hallen-Titel in Serie

Stand: 27.02.2022 19:33 Uhr

An ihr gibt es kein Vorbeikommen: Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo hat zum fünften Mal in Serie den deutschen Hallen-Titel gewonnen.

Die 28-Jährige von der LG Kurpfalz kam am Sonntag (27.02.2022) in Leipzig in ihrem zweiten Sprung auf 6,81 Meter. "Es war ein guter Wettkampf, der Anlauf war schon viel stabiler", sagte Mihambo in der ARD. Trotzdem habe noch nicht alles "im Detail" gepasst.

Weitspringerin Mihambo peilt erfolgreichen Sommer an

Mihambo will sich nach der DM auf den Sommer konzentrieren. Dann stehen mit den Weltmeisterschaften in Eugene/USA (15. bis 24. Juli) und den Europameisterschaften in München (15. bis 21. August) gleich zwei Höhepunkte auf dem Programm, bei denen Mihambo als Titelverteidigerin an den Start geht. Die Hallen-WM in Belgrad/Serbien (18. bis 20. März) lässt sie aus.

Vor einer Woche hatte Deutschlands Sportlerin des Jahres beim ISTAF Indoor in Düsseldorf die Weltjahresbestleistung von 6,96 m aufgestellt.

Die spannende Weitsprung-Konkurrenz der Männer entschied der EM-Zweite Fabian Heinle mit dem letzten Sprung auf 7,64 Meter für sich. Drei Jahre nach seinem ersten nationalen Hallentitel sprang der Leichtathlet aus Stuttgart zwei Zentimeter weiter als U20-Europameister Oliver Koletzko aus Wiesbaden.

Kugelstoßerin Schwanitz: "War mein letzter Wettkampf"

Während in Leipzig Mihambo nach ihrem Satz ihre Hallensaison beendete, machte Kugelstoßerin Christina Schwanitz überraschend gleich ganz Schluss. Schwanitz sorgte am Samstag nach ihrem letzten Versuch für allgemeine Verblüffung, als sie feststellte: "Das war hier heute mein letzter Wettkampf."

Die Saisonbestleistung von 18,49 Metern reichte für die beste deutsche Kugelstoßerin des vergangenen Jahrzehnts nur zu Rang drei hinter der Olympia-Achten Sara Gambetta aus Halle, die mit persönlicher Bestleistung von 19,05 Metern gewann, und Katharina Maisch. Schwanitz' Vereinskollegin vom LV 90 Erzgebirge kam auf 18,54 Meter und schnappte der Weltmeisterin von 2015 den WM-Platz weg.

Leipziger Lokalmatador Farken siegt über 1.500 Meter

Lokalmatador Robert Farken hat sich außerdem erstmals den Titel als deutscher Hallenmeister über 1.500 Meter geholt. Nach zuvor drei Erfolgen über 800 Meter setzte sich der 24 Jahre alte Läufer aus Leipzig in 3:50,70 Minuten durch.

In einem taktischen Rennen blieb Farken damit 15 Sekunden über seiner Jahresbestleistung, die nur eine gute Sekunde vom deutschen Rekord entfernt ist.

Farken verspricht: Rekord "fällt schon noch"

An den Gerüchten, er habe den Rekord angreifen wollen, sei zwar etwas dran gewesen, sagte Farken, erklärte aber: "Solche Sachen kann man nicht erzwingen." Er versprach: "Der fällt schon noch." Zweiter wurde Mohamed Mohmed von der LG Olympia Dortmund in 3:52,34 Minuten.

Pinto siegt im Frauen-Sprint

Das Sprint-Duell der Frauen über 60 Meter entschied Tatjana Pinto (Wattenscheid) in 7,16 Sekunden vor Gina Lückenkemper (7,20/Berlin) für sich. Bei den Männern gewann Lucas Ansah-Peprah (Hamburg) mit persönlicher Bestleistung von 6,58 Sekunden.

Hürdensprinterin Cindy Roleder (Halle) feierte kurz nach ihrer Rückkehr den Hallen-Titel und setzte sich in 8,13 Sekunden durch. Nach der Geburt ihrer Tochter hatte die Ex-Europameisterin die vergangene Saison vorzeitig beendet und war erst Anfang des Jahres wieder offiziell ins Wettkampfgeschehen eingestiegen.

Im Dreisprung gab es an Max Heß (Chemnitz) erneut kein Vorbeikommen. Der ehemalige Europameister sprang mit 16,05 m zu seinem sechsten Hallen-Titel.

Münchner Frauen jubeln, Leverkusens Männer-Staffel disqualifiziert

Ein Comeback feierten die 4x200-Meter-Staffeln nach einjähriger Pause bei Deutschen Hallenmeisterschaften. Bei den Frauen setzte sich München mit Marina Scherzl, Svenja Pfetsch, Tina Benzinger und Amelie-Sophie Lederer in 1:35,60 Minuten vor den Leverkuserinnen Franziska Schuster, Judith Franzen, Amelie Dierke und Annkathrin Hoven (1:35,92) durch.

Bei den Männern jubelte Wattenscheid. Robin Erewa, Kevin Ugo, Mateusz Lewandowski und Noel Fiener (1:24,87) holten sich mit großem Vorsprung den Titel vor dem Team Münster mit Ole Patterson, Jakob Bruns, Kai Sparrenberg und Bastian Sundermann (1:27,18). Die Leverkusener Männer-Staffel wurde disqualifiziert, ebenso wie Wattenscheids zweites Team.