Kein Weltrekord Äthiopier Guye Adola siegt beim Berlin-Marathon

Stand: 26.09.2021 13:01 Uhr

Der Äthiopier Guye Adola hat die 47. Ausgabe des Berlin-Marathons gewonnen und seinen Landsmann Kenenisa Bekele in den Schatten gestellt. Auch im Frauen-Wettbewerb gingen die Favortinnen leer aus.

Der 30-jährige Adola gewann am Sonntag in 2:05:45 Stunden vor dem überraschend starken Kenianer Bethwel Yegon (2:06:14) und dem 39 Jahre alten Bekele (2:06:47). Der Kenianer Kipchoge war vor drei Jahren in der Hauptstadt die Weltrekordzeit von 2:01:39 Stunden gelaufen. Auch die Weltjahresbestzeit des Kenianers Titus Ekiru, der im Mai in Mailand 2:02:57 Stunden lief, blieb bestehen.

Gotytom Gebreslase gewinnt Frauen-Konkurrenz

Auch bei den Frauen gewann nicht die Favoritin. Die Äthioperin Gotytom Gebreslase setzte sich in 2:20:09 Stunden vor ihrer Landsfrau Hiwot Gebrekidan (2:21:23) durch, die eigentlich ihre Jahresweltbestzeit von 2:19:35 Stunden steigern wollte. Dritte wurde Helen Tola aus Kenia (2:23:05). Auf Rang neun kam Lokalmatadorin Rabea Schöneborn (2:28:49).

Zunächst auf Weltrekord-Kurs

Nach zwei Jahren Rennpause und einer Corona-Infektion vor neun Monaten lag die Männer-Führungsgruppe mit Bekele bei spätsommerlicher Wärme und hoher Luftfeuchtigkeit zunächst auf Weltrekordkurs. Doch Bekele ließ nach knapp 18 Kilometern angesichts des für ihn sogar zu hohen Tempos abreißen, während die Gruppe nach nicht einmal 61 Minuten - und damit schneller als geplant - die Halbmarathon-Marke passierte. Nach gut 25 Kilometern war Bekele zurück unter den Führenden, die dem hohen Tempo im Sonnenschein Tribut zollen mussten.

Sein großes Ziel, nach den Weltrekorden über 5000 und 10.000 Meter auch die Bestmarke über die 42,195 Kilometer in seinen Besitz zu bringen, erreichte Bekele am Ende auch diesmal nicht. In sechs Wochen will er noch beim prestigeträchtigen New-York-Marathon starten. Die größten Reserven hatte Adola, der für seinen größten Erfolg eine Siegprämie von 20.000 Euro erhält. Bekele musste sogar noch Yegon passieren lassen, der zwar zu Adola auflief, aber nicht vorbeikam.