Prozess wegen Urkundenfälschung Sport-Strippenzieher Al-Sabah zu Haftstrafe verurteilt

Stand: 10.09.2021 18:12 Uhr

Der wohl einflussreichste Sportfunktionär des Weltsports, Ahmad Al-Sabah, ist zu einer Haftstrafe verurteilt worden.

Ein Genfer Strafgericht sprach Al-Sabah am Freitag (10.09.2021) wegen Urkundenfälschung schuldig. Das Strafmaß beläuft sich auf mindestens 13 Monate Gefängnis, 15 weitere Monate wurden zur Bewährung ausgesetzt.

Damit ging das Gericht über das von den Anklägern geforderte Strafmaß von sechs Monaten Haft hinaus. Al-Sabah kündigte umgehend an, in Berufung gehen zu wollen.

Seit 1992 Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees

Ihm und vier weiteren Angeklagten wird vorgeworfen, ein Schiedsgerichtsverfahren in der Schweiz erfunden sowie Dokumente gefälscht zu haben. Das Ziel Al-Sabahs war es laut Anklageschrift, seine Position in Kuwait zu verbessern. In dem Emirat beschuldigte er führende Politiker, darunter seinen Cousin und ehemaligen Premierminister Scheich Nasser Al-Sabah sowie den Sprecher des Parlaments Jassem Al-Kharafi, des politischen Umsturzversuchs.

Al-Sabah ist seit 1992 Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Seine Mitgliedschaft im IOC hatte Al-Sabah wegen des Verfahrens und Ethik-Ermittlungen gegen sich ruhen lassen.

Al-Sabah eng vertraut mit Thomas Bach

Al-Sabah ist ein Multifunktionär, der seit Jahren an entscheidenden Stellen im Sport wirkt und skandalerprobt ist. Unter anderem hat er Thomas Bach 2013 entscheidend dabei geholfen, das Amt des IOC-Präsidenten zu erreichen. Seit der Anklage durch die Schweizer Staatsanwaltschaft im November 2018 lässt das Mitglied der kuwaitischen Königsfamilie weitere Posten ruhen.

Der Prozess hatte schon im Februar beginnen sollen, wurde jedoch vertagt, weil der Mit-Angeklagte Hamad al-Haroun ohne Rechtsbeistand erschienen war.