Handball | Champions League THW Kiel braucht gegen Paris "einfachen" Sieg

Stand: 18.05.2022 12:12 Uhr

Der THW Kiel will am Donnerstag die achte Teilnahme am Final Four der Handball-Champions-League perfekt machen. Die Chancen dazu stehen im Viertelfinal-Rückspiel in eigener Halle gegen Paris Saint-Germain gut.

Von Jan Kirschner

Denn nach dem 30:30-Remis im Hinspiel vergangene Woche in der französischen Hauptstadt würde den "Zebras" am Donnerstag (20.45 Uhr) ein "einfacher" Sieg genügen. Doch Kapitän Domagoj Duvnjak mahnte vor dem anstehenden Duell mit dem Topclub: "Wir haben erst Halbzeit, jetzt steht es wieder 0:0."

Freies Wochenende: THW konnte Kraft tanken

Dieses Mal spielt der Spielplan mit. Anders als etwa im vergangenen Jahr, als sich zwischen den beiden internationalen Viertelfinal-Begegnungen die Bundesliga-Partie gegen Balingen schob und der THW dann in Paris - es war auch der 19. Mai - eine zu hohe Niederlage kassierte.

Diesmal konnte die Mannschaft ein freies Wochenende einlegen und Kraft tanken. Auf Antrag war das Bundesliga-Heimspiel gegen Schlusslicht Lübbecke um zwei Wochen auf den 26. Mai nach hinten verlegt worden.

PSG kommt mit Pokal-Rückenwind

Der Kontrahent hingegen musste ran, schaltete am Sonnabend aber Toulouse souverän mit 39:32 aus und schaffte den Sprung ins Endspiel um den französischen Pokal. "Wir haben natürlich die Chance, auch in Kiel zu gewinnen", sagte PSG-Trainer Raul Gonzales.

Bis auf den dänischen Rückraum-Star Mikkel Hansen (Folgen einer Lungen-Embolie) hat der Gast wohl alle Mann an Bord. "Ich hoffe, dass wir unsere Defensiv-Probleme gelöst bekommen, dann ist alles möglich", gab sich PSG-Linkshänder Nedim Remili ebenfalls optimistisch.

Sagosen: "Unsere Halle muss zur Hölle werden"

Die Kieler dürfen auf eine Bestbesetzung hoffen und bauen auf den Heimvorteil. Fast 10.000 Zuschauer werden in die Arena strömen. "Unsere Halle muss zur Hölle werden", forderte Rückraumass Sander Sagosen, der von 2017 bis 2020 für Paris gespielt hat. "Es wird ein sehr enges Spiel, in dem wir auch mal zurückliegen können", rechnet Coach Filip Jicha mit einer Geduldsprobe. "Es ist wie ein großes Finale, in dem wir alle alles raushauen müssen."

Dass es auch schiefgehen kann, zeigt ein Blick in die Statistik: Zwei Mal schon, 2015 und 2017 in der Gruppenphase, zogen die Kieler gegen die PSG-Handballer auf heimischem Parkett den Kürzeren. Linkshänder Harald Reinkind versprach jedoch: "Wir werden alles geben, um nach Köln zu kommen."