Andreas Michelmann, DHB-Präsident, spricht bei der Auslosung für die Handball EM 2024

Störgeräusche beim DHB DHB-Präsident Michelmann kritisiert die Gislason-Kritiker

Stand: 10.05.2023 20:19 Uhr

Präsident Andreas Michelmann vom Deutschen Handballbund (DHB) hat am Mittwoch (10.05.23) bei der Gruppenauslosung für die Heim-EM im kommenden Jahr mit Unverständnis auf die öffentliche Kritik an Bundestrainer Alfred Gislason reagiert.

"Man muss sich schon fragen, was Klubchefs ermächtigt, sich in die Belange des Deutschen Handballbundes einzumischen. Das machen wir ja auch nicht", sagte Michelmann in Düsseldorf: "Wenn ich Karsten Günther wäre, würde ich mir einen riesengroßen Besen kaufen und erst einmal vor meiner eigenen Tür kehren."

Kein Grund für eine Gislason-Debatte

Anfang der Woche hatte ein "Spiegel"-Bericht für Aufregung gesorgt. In der Liga, so heißt es in dem Bericht, formiere sich hinter den Kulissen "eine Front" gegen Gislason als Bundestrainer. Karsten Günther, Geschäftsführer des SC DHfK Leipzig und HBL-Präsidiumsmitglied, habe nach den deutlichen Testspielniederlagen gegen Weltmeister Dänemark zuletzt die Ablösung des Bundestrainers gefordert. Die Personalie Gislason spalte laut "Spiegel" "den deutschen Handball in zwei Lager".

Michelmann kritisierte Günther dafür, den Weg in die Öffentlichkeit gegangen zu sein, anstatt seine Meinung intern zu äußern. "Die Frage ist, warum muss ich das über die Medien machen? Ob da Narzissmus eine kleine Rolle spielt?", fragte Michelmann. Allen im Handball sei klar, was man von Gislason als Bundestrainer bekommt. Eben "niemanden, der für seine Geschwätzigkeit bekannt", aber dafür ein "Fels in der Brandung" ist. Deshalb dürfe keiner "rumjammern", dass er nicht der "Kommunikations-Weltmeister" ist. Es gebe "keinen Grund" dafür, eine Diskussion um Gislason zu eröffnen. 

EM-Eröffnungsspiel gegen die Schweiz

Deutschlands Handballer treffen bei der EM 2024 in der Vorrunde auf Frankreich und Nordmazedonien - zudem bestreitet Deutschland das Eröffnungsspiel gegen die Schweiz.

Die EM soll vom 10. bis zum 28. Januar 2024 in Deutschland ausgetragen werden. Zwölf der 24 Teams erreichen die Hauptrunde, zwei mögliche Gegner Deutschlands dort sind bei einem Weiterkommen Spanien und Island.