Verhandlungen gescheitert Handball: Groener ist nicht mehr Frauen-Bundestrainer

Stand: 10.03.2022 19:08 Uhr

Frauen-Bundestrainer Henk Groener und der Deutsche Handballbund (DHB) gehen mit sofortiger Wirkung getrennte Wege. Das gab der Verband am Donnerstag (10.03.2022) nach gescheiterten Verhandlungen bekannt.

Der Ende April auslaufende Vertrag mit dem 61-jährigen Niederländer, der den Posten im Januar 2018 übernommen hatte, wird nicht verlängert. "Unser Wille war es, die seit mehr als vier Jahren laufende Zusammenarbeit mit Henk Groener weiterzuführen", sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann: "Daher bedauern wir sehr, dass wir uns letztlich nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen konnten."

Dabei schien die Unterschrift unter einem neuen Arbeitspapier - Groeners Vertrag galt noch bis Ende April - nur noch Formsache, nachdem sich das DHB-Präsidium zum Bundestrainer bekannt hatte. Doch am Ende lagen die Vorstellungen beider Seiten wohl zu weit auseinander.

Finanzielle Dinge nicht entscheidend

"Wir waren seit mehreren Wochen im intensiven Dialog und wollten, wie auch schon öffentlich kommuniziert, gerne mit Henk Groener verlängern. Leider konnten wir inhaltlich nicht zueinanderfinden", sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer. Um finanzielle Dinge sei es dabei nicht gegangen, sondern eher um die Ausrichtung für die Zukunft.

"Der volle Fokus liegt nun auf der Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger", betonte Kromer. Termindruck habe der Verband dabei nicht. "Wir müssen nicht hektisch suchen, denn wir haben genügend Zeit, um die richtige Lösung zu finden", sagte der 45-Jährige.

Nachfolge noch offen

Groener wird damit die Mannschaft in der letzten EM-Qualifikationswoche Ende April nicht mehr betreuen. Noch ist offen, wer beim Länderspiel in Griechenland (20. April) an der Seitenlinie stehen wird. Mit einem Erfolg bucht die DHB-Auswahl das Ticket für die Endrunde in Slowenien, Montenegro und Nordmazedonien (4. bis 20. November). 

Groeners Vertrag war vor der WM in Spanien im vergangenen Dezember lediglich um vier Monate verlängert worden. Nach dem Aus im Viertelfinale hatte die Verbandsspitze eine ausführliche Analyse des Turniers angekündigt, aus dieser sollte ursprünglich bereits im Februar eine Entscheidung getroffen werden. Groener hatte nach der enttäuschenden Heim-WM 2017 die Nachfolge von Michael Biegler angetreten.