Handball | Champions League Flensburg-Handewitt in Szeged: Reichen die Reserven fürs Viertelfinale?

Stand: 07.04.2022 12:02 Uhr

Reichen Vorsprung und Reserven? Heute (18.45 Uhr) gastiert die SG Flensburg-Handewitt beim ungarischen Meister Pick Szeged. Im Rückspiel geht es um nicht weniger als den Einzug ins Viertelfinale der Champions League.

Der Bundesligist tritt die Dienstreise mit einem 25:21-Erfolg aus dem Hinspiel an, aber auch mit vielen personellen Fragezeichen. Nach dem umkämpften Unentschieden bei den Rhein-Neckar Löwen am Sonnabend blieben nur wenige Tage, um wieder Kraft zu tanken. "Unsere dünne Personaldecke macht mir Sorgen, wir haben nicht die Breite im Kader, die wie brauchen", sagte SG-Coach Maik Machulla nachdenklich.

Semper wird operiert, auch Mensing fehlt wochenlang

Beinahe täglich gibt es eine neue Meldung aus der Krankenabteilung der Flensburger. Im ersten Achtelfinal-Duell mit Szeged hatte es Jim Gottfridsson erwischt, der über Schmerzen am Sprunggelenk klagte. Der Regisseur versuchte es in der ersten Hälfte gegen die Rhein-Neckar Löwen und mischte auch in der Schlussphase mit. "Er sollte eigentlich gar nicht mehr spielen, das war etwas fahrlässig von uns", so Machulla.

Rückraum-Linkshänder Magnus Röd hatte sich für Spezialaufgaben in Angriff und Abwehr schon wieder zurückgemeldet, leidet aber noch unter den Folgen seiner Corona-Infektion. Eine routinemäßige Untersuchung ergab eine eingeschränkte Lungenfunktion und kardiologische Auffälligkeiten, die weiter diagnostiziert werden. Franz Semper muss in Szeged ebenfalls passen, er wird Ende der Woche in Leipzig am verletzten Knie operiert. Teitur Einarsson, der Dritte im Bunde der Linkshänder, wird dagegen nach seinem grippalen Infekt wieder dabei sein.

Die Außen Lasse Svan und Emil Jakobsen schwächte zuletzt ein Magen-Darm-Virus. Und dann verletzte sich auch noch der Halblinke Aaron Mensing am Fuß, als er im Spiel gegen die Löwen umknickte. Er fällt nicht nur für das Champions-League-Spiel aus, sondern mehrere Wochen. Wie eine MRT-Untersuchung ergab, hat sich der Däne einen Innenbandriss am linken Sprunggelenk zugezogen. Weitere Untersuchungen sollen folgen.

SG zwischen Hiobsbotschaften und Willensleistungen

Unter diesen Umständen konnte das Remis bei den in dieser Serie enttäuschenden Löwen schon als Erfolg gewertet werden. "Ich bin stolz, dass die Hiobsbotschaften immer wieder eine Willensleistung der Mannschaft erzeugen", sagte Machulla. Aber reicht es auch für den Ritt in den Süden Ungarns?

Die starke Abwehr war am vergangenen Mittwoch ausschlaggebend für den 25:21-Sieg. "Nun müssen wir in einer der größten Hallen Europas noch einmal 60 Minuten so arbeiten wie im Hinspiel", forderte Rückraumass Göran Sögard. Machulla rechnet mit einem "intensiven Spiel und Druck von den Rängen, aber genau solche Spiele mögen wir". Pick Szeged erwartet 8.300 Zuschauer und damit ausverkauftes Haus. Die zentrale Frage bei den Flensburgern wird aber vor allem sein: Wer kann in welchem Umfang spielen, welche Mannschaft kann die SG im entscheidenden Match aufbieten?

Dieses Thema im Programm:
NDR 2 Sport | 07.04.2022 | 23:05 Uhr