Handball-Bundesliga Meister gegen Spitzenreiter: THW Kiel gegen Magdeburg unter Druck

Stand: 22.10.2021 14:19 Uhr

Handball-Rekordmeister THW Kiel steht am Sonntag im Bundesliga-Heimspiel gegen den SC Magdeburg bereits unter Erfolgsdruck. Bei einer Niederlage wäre der SCM in der Tabelle erst einmal enteilt. Beim THW droht allerdings der Ausfall einiger Leistungsträger.

Nein, richtig rund lief es zuletzt nicht für die "Zebras". Das weiß natürlich auch THW-Trainer Filip Jicha. Drei Remis in den vergangenen vier Partien - das ist eindeutig zu viel Teilhabe für den Gegner. So etwas verträgt sich nicht mit dem Selbstverständnis der Kieler und ihrer Fans, die in jedes Spiel mit dem klaren Vorsatz gehen, dass dieses auch gewonnen werden soll.

Und so formulierte der Tscheche nach dem 32:32 im Champions-League-Gruppenspiel gegen den ungarischen Meister SC Pick Szeged auch kurz und knapp einen Dreiklang an Anforderungen, den es zu erfüllen gelte, um bei den Ergebnissen die Trendwende zu schaffen.

"Konzentrieren, arbeiten, gemeinsam kämpfen", darauf komme es jetzt an, so Jicha. Gerade jetzt, vor dem enorm herausfordernden Bundesliga-Heimspiel am achten Spieltag gegen den noch verlustpunktfreien Spitzenreiter SC Magdeburg (Sonntag, 14 Uhr).

THW-Torwart Landin mit muskulären Problemen

Allerdings plagen den 39-Jährigen gehörige Sorgen vor dem Duell mit dem SCM, der seine bisherigen sieben Bundesliga-Partien allesamt gewonnen hat, zuletzt auch mit 33:28 gegen die SG Flensburg-Handewitt. "So langsam gehen mir die Spieler aus", klagte Jicha.

Ob die Rückraumspieler Sander Sagosen und Steffen Weinhold bis Sonntag aus ihrer Corona-Quarantäne entlassen werden, steht noch nicht fest. Dazu fiel während der Partie gegen Szeged der Stammkeeper aus: "Niklas Landin hatte mir früh angezeigt, dass er eine muskuläre Verletzung hat und nicht mehr ins Tor sprinten kann. Deswegen konnte er nicht mehr spielen", berichtete Jicha. Ein Ausfall des dänischen Weltmeisters wäre eine ganz erhebliche Schwächung für den THW.

SCM könnte Kiels großer Titel-Rivale werden

Denn derzeit sieht es danach aus, dass in dieser Saison der Club-Weltmeister aus Sachsen-Anhalt der große Widersacher der Kieler im Kampf um den Titel sein könnte. Käme es tatsächlich dazu, wäre es das erste Mal seit der Spielzeit 2017/2018, dass sich ein anderer Verein in den traditionsreichen Zweikampf zwischen dem THW und der SG einmischt. Damals waren es die Rhein-Neckar Löwen, die hinter Flensburg-Handewitt Vizemeister wurden.

Szilagyi hofft auf Topspiel-Effekt

Beim THW blicken sie mit Respekt Richtung Magdeburg. "Sie treten sehr souverän auf", zeigte sich Kiels Geschäftsführer Viktor Szilagyi beeindruckt von der bisherigen Saison der Mannschaft von SCM-Trainer Bennet Wiegert. Szilagyi rechnet deshalb mit einer hochinteressanten Partie, in der ein Sieg der Magdeburger aus seiner Sicht aber keinesfalls programmiert ist: "Man kann viel von ihnen erwarten, aber Topspiele haben immer einen eigenen Charakter."

Wiencek: "Brauchen den Druck von den Tribünen"

Für die Schleswig-Holsteiner steht bereits zu diesem frühen Zeitpunkt schon einiges auf dem Spiel. Sollten sie die Partie verlieren, hätten sie schon vier Minuspunkte mehr auf ihrem Konto als die Magdeburger. Und so hofft THW-Kapitän Patrick Wiencek auch auf die Unterstützung von den Rängen. "Wir brauchen am Sonntag auch den Druck von den Tribünen. Gemeinsam mit unseren Fans wollen wir Sonntag zeigen, wer in Kiel zu Hause ist", sagte der Nationalspieler.

Dieses Thema im Programm:
Sportclub | 24.10.2021 | 22:50 Uhr