Handball | Bundesliga Bohmann schließt HBL-Verkleinerung aus - Kritik an Gislason

Stand: 06.09.2021 16:00 Uhr

HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann hat den Forderungen von Alfred Gislason nach einer Verkleinerung der Liga eine klare Absage erteilt und das Vorgehen des Handball-Bundestrainers im Gespräch mit dem NDR kritisiert.

"Wir sollten miteinander und nicht übereinander reden. Das war gängige Praxis der letzten Jahre", sagte der 56-Jährige und nahm damit Bezug auf ein Interview mit der "Sport Bild", in dem sich Gislason kürzlich frustriert und auch fordernd gezeigt hatte. Der Nationalcoach hatte nach dem frühen Viertelfinal-K.o. bei Olympia nicht nur den aufgeblähten Terminkalender in der Liga und die knapp bemessene Zeit für die Nationalmannschaft bemängelt, sondern auch ziemlich unverhohlen mit Abschied gedroht ("Ich habe es ein Jahr akzeptiert. Aber wenn es so weitergeht, dann...").

"Da wird er auf Granit stoßen"

Der Isländer erneuerte dabei seine Forderung nach einer Reduzierung der Liga auf 16 Clubs - wozu es laut Bohmann aber nicht kommen wird. "Ich kann ihm jetzt schon über die Medien mitteilen, dass eine Liga-Verkleinerung völlig ausgeschlossen ist. Die Liga wird mit Sicherheit auch auf Dauer mit 18 Mannschaften weiterspielen", so der Liga-Boss: "Das ist Basis des wirtschaftlichen Tuns und davon werden auch die Nationalspieler bezahlt. Da wird er auf einen Granit stoßen, der nicht durchzubeißen ist."

Für eine entsprechende Änderung wäre eine Dreiviertelmehrheit der Clubs der ersten und zweiten Handball-Bundesliga nötig.

"Wir werden aber in der einen oder anderen Sache möglicherweise zurückstecken, da sind wir gerade konstruktiv dabei. Das werden wir intern dem DHB vorschlagen, das wird man nicht zuerst aus den Medien hören."
— HBL-Boss Frank Bohmann

Mehr internationale Termine

Im Anschluss schlug Bohmann etwas versöhnlichere Töne an: "Wir haben uns aber am Wochenende im HBL-Präsidium darauf verständigt, tatsächlich Maßnahmen zu ergreifen, um ihm möglicherweise mehr Zeit zu geben. Da werden wir nicht zaubern können, weil der Terminplan sehr, sehr eng ist. Und das liegt vor allem nicht an der Liga, sondern es liegt an den stark zugenommenen Terminen im internationalen Umfeld", erläuterte der 56-Jährige.

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Sport aktuell | 06.09.2021 | 15:25 Uhr