Handball-Bundesliga HBL - Kiel wieder vorne, Flensburg patzt

Stand: 17.06.2021 21:30 Uhr

Nächste Wende im Titelrennen in der Handball-Bundesliga: Der THW Kiel hat wieder die Spitze übernommen - und profitierte dabei vom Patzer der SG Flensburg-Handewitt gegen Berlin. Zuvor war bereits der Abstieg der HSG Nordhorn-Lingen nach der Niederlage gegen Stuttgart endgültig besiegelt. Balingen feierte einen wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt.

Titelverteidiger THW Kiel hat drei Spieltage vor dem Saisonende wieder die Tabellenführung in der Handball-Bundesliga (HBL) übernommen. Die Kieler setzten sich am Donnerstagabend (17.06.2021) vor 1561 Fans in der heimischen Arena mit 31:23 (15:11) gegen Frisch Auf Göppingen durch. 

Kiel siegt gegen Göppingen - Keeper Landin stark

Die Kieler, bei denen der angeschlagene Nationalkreisläufer Patrick Wiencek pausierte, hatten nur in der Anfangsphase einige Probleme mit den Schwaben. Nach dem 6:6 durch Jacob Bagersted (11.) musste Göppingen die "Zebras" ziehen lassen. Kurz nach dem Seitenwechsel lag der THW mit 19:13 in Führung. Großer Rückhalt der Gastgeber war einmal mehr Torhüter Niklas Landin. Der Däne kam auf starke 13 Paraden.

Flensburg patzt gegen Berlin

Die Kieler profitierten vom Patzer der SG Flensburg-Handewitt. Die Flensburger verloren vor 2300 Fans mit 29:33 gegen die Füchse Berlin, es war die erste Pleite nach zuvor 55 ungeschlagenen Liga-Heimspielen in Serie. Flensburgs Jim Gottfridsson war im Anschluss bedient: "Das ist, als ob Du die Meisterschale wegschmeißt", kommentierte der Schwede seinen wohl vorentscheidenden Fehlpass in der Schlussphase.

Flensburg hatte nach einem schwierigen Start die Partie besser in den Griff bekommen, führte in der 45. Minute mit 24:22. Dann gelang fast sechs Minuten lang kein Treffer, und die Berliner lagen nach einem Vier-Tore-Lauf 26:24 vorn. "In dieser Phase haben wir zu viele einfache Fehler gemacht", sagte Gottfridsson.

Henning Fritz bei Flensburg im Kasten

Milos Vujovic sorgte mit seinem Tempogegenstoß zum 30:27 (57.) für die Vorentscheidung. In der 25. Minute war Torwart-Oldie Henning Fritz im fünften Spiel für die SG zu seinem ersten Einsatz gekommen. Gegen den Siebenmeter von Hans Lindberg zum 12:14 war der mittlerweile 46-jährige Weltmeister von 2007 aber ohne Chance. Kurios: Zu Beginn der zweiten Halbzeit musste der Hallenboden, der sich bei den tropischen Temperaturen in der Flensburger Arena aufgewellt hatte, repariert werden.

Pokalsieger TBV Lemgo Lippe gewann auch das vierte Spiel nach seinem Triumph in Hamburg. Die Mannschaft von Florian Kehrmann siegte beim HC Erlangen 35:31 (17:17). In der Neuauflage des Pokal-Halbfinals nahm die TSV Hannover-Burgdorf mit dem 28:20 (12:10) erfolgreich Revanche bei der MT Melsungen

Nordhorn-Lingen abgestiegen, Balingen mit neuer Hoffnung

der Abstieg der HSG Nordhorn-Lingen nach der Niederlage gegen Stuttgart endgültig besiegelt. Nordhorn-Lingen unterlag am Mittwochabend (16.06.2021) am 35. Spieltag dem TVB Stuttgart mit 26:29 und muss nach zwei Jahren Erstklassigkeit den Gang in die 2. Liga antreten.

Die Chancen für die Niedersachsen, die Klasse zu halten, waren ohnehin nur noch gering gewesen. Der Tabellenvierzehnte aus Stuttgart ist der Rettung durch den Sieg ein Stück näher gekommen.

Befreiungsschlag für Balingen-Weilstetten

Auch die HBW Balingen-Weilstetten feierte einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf. Die Mannschaft von Trainer Jens Bürkle siegte mit 30:28 gegen die HSG Wetzlar und setzte sich damit drei Punkte von den Abstiegsrängen ab.

"Es fühlt sich jetzt gut an, mehr ist es nicht", sagte Balingens Coach Jens Bürkle. "Ich habe vor der Saison gesagt, dass es wahrscheinlich am letzten Spieltag erst eine Entscheidung geben wird. Das glaube ich weiterhin. Es wird eng und viele Mannschaften können ganz verrückte Dinge tun."

Ludwigshafen geht gegen Magdeburg unter

Balingens direkter Konkurrent Ludwigshafen unterlag beim European-League-Sieger SC Magdeburg mit 29:37 (14:23) und bleibt damit weiter unterm Strich. Omar Magnusson und Michael Damgaard trafen jeweils neunmal für die Magdeburger, die zur Halbzeit bereits 23 Tore erzielt hatten.

Die Rhein-Neckar Löwen festigten mit einem 28:26 (14:13)-Erfolg beim Bergischen HC den vierten Tabellenplatz. Nationalmannschafts-Kapitän Uwe Gensheimer überragte bei den Mannheimern mit zwölf Treffern bei zwölf Würfen.