Magdeburg gegen Flensburg-Handewitt: Magdeburgs Philipp Weber im Duell mit Simon Hald (re.)

Handball | Bundesliga Handball – Re-Start der Bundesliga mit Mammutprogramm

Stand: 07.02.2022 21:30 Uhr

Nach der EM-Pause legt die Handball-Bundesliga wieder los. Besonders die Top-Klubs der Liga haben in den kommenden Wochen ein straffes Programm vor der Brust – und das bei einigen Coronafällen.

Wegen der Europameisterschaft in Ungarn und der Slowakei hatte die Handball-Bundesliga (HBL) seit Jahresende eine Pause eingelegt, der letzte Spieltag wurde bis zum 28. Dezember ausgetragen. Nun geht es ab Mittwoch (09.02.2022) mit dem 19. Spieltag weiter, nachdem bereits am vergangenen Wochenende drei der vier Viertelfinalspiele im DFB-Pokalwettbewerb ausgetragen wurden.

Im Schnitt jeden zweiten oder dritten Tag auf der Platte

Vor allem für das Spitzenquartett der Liga stehen nun Spielwochen an, die es in sich haben: Weil der THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt in der Champions League sowie der SC Magdeburg und die Füchse Berlin in der European League zusätzlich gefordert sind, stehen bis 13. März insgesamt vier englische Wochen an. Das gilt auch für den Bundesliga-Neunten TBV Lemgo Lippe, der ebenfalls in der European League am Start ist.

Somit stehen die vier Klubs im Schnitt an jedem zweiten oder dritten Tag auf der Platte. Zu dem straffen Spielplan kommt hinzu, dass die Vereine teilweise noch mit coronabedingten Ausfällen zu kämpfen haben.

SC Magdeburg: Grundlage für die Meisterschaft

Bundesliga-Spitzenreiter SC Magdeburg gestaltete den Re-Start bereits erfolgreich. Am Sonntag gab es einen ungefährdeten Heimsieg im Viertelfinale des DHB-Pokals gegen GWD Minden. Wie es der Spielplan will, treffen beide Klubs bereits an diesem Donnerstag in der Bundesliga erneut aufeinander.

Es ist der Auftakt von insgesamt sieben Bundesligaspielen bis Ende März, in denen der SCM die Grundlage für den Gewinn der Meisterschaft legen will. Es geht unter anderem gegen TBV Lemgo Lippe und FA Göppingen, die Topteams der Liga sind erstmal nicht unter den Gegnern. Dafür will sich das Team von Trainer Benny Wiegert in der European League behaupten und die Führung in der Gruppe C behalten - nächsten Dienstag gegen RK Gorenje Velenje.

THW Kiel: Sechs Coronafälle nach der EM

Auch für den THW Kiel geht es in die Vollen, nachdem der Rekordmeister am Sonntag ebenfalls erfolgreich ins Final Four des DHB-Pokals eingezogen ist. Sieben Spiele sind nun für die Kieler im Februar noch zu absolvieren - dabei geht es auch um wichtige Punkte in der Champions League gegen das norwegische Team aus Elverum sowie den Spitzenreiter der CL-Gruppe A: Montpellier HB. Der THW hat bei drei Punkten Rückstand auf die Franzosen noch gute Chancen, das Final Four der Champions League in Köln (18./19.06.2022) zu erreichen.

Dabei müssen die Kieler gut mit ihren Kräften haushalten, denn sechs Nationalspieler hatten sich im Nachgang der EM mit Corona infiziert. Der frischgekürte schwedische Europameister Niclas Ekberg sowie der deutsche Nationalspieler Patrick Wiencek kehrten bereits zum Team zurück.

Füchse Berlin: Von Hamburg nach Toulouse

Kurios ist die Situation für die Füchse Berlin, die sieben Spiele in 19 Tagen absolvieren müssen, weil sie neben der Bundesliga ebenfalls in der European League gefordert sind. Mit dem Nachholspiel beim Schweizer Handball-Klub Pfadi Winterthur geht es international am Dienstag erst einmal munter weiter, insgesamt viermal tritt der Hauptstadtklub in den nächsten acht Tagen an.

Nach dem Auswärtsspiel am Sonntag beim HSV Hamburg fahren die Berliner gar nicht erst zurück nach Hause, sondern steigen direkt weiter in den Flieger von Hamburg nach Frankreich, wo am Dienstag dann das nächste Auswärtsspiel gegen Fenix Toulose gespielt wird.

Sorgen nach weiterem Corona-Fall

Dabei fehlen gleich mehrere Spieler. "Es fängt an, wie es letztes Jahr aufgehört hat. Viel im Voraus kann man ja eh nicht planen", beklagte Trainer Jaron Siewert seine personelle Situation. Denn der 28-Jährige muss am Dienstag auf ein Quintett verzichten: Marian Michalczik und Nils Lichtlein fallen verletzt aus, Nationalspieler Fabian Wiede wurde nach der EM positiv auf Corona getestet, und bei Spielmacher Jacob Holm war am Freitag der Test positiv.

Eine intensive Vorbereitung, die erst vergangenen Samstag begann, war für die Füchse kaum möglich: Insgesamt neun Berliner Spieler waren bei der EM im Einsatz, beide geplanten Testspiele wurden abgesagt. "Ich hätte es mir lieber gewünscht, jetzt einmal eine Woche Vorbereitung zu haben. Wir haben alles erst einmal im Kurzdurchlauf gemacht", sagte Siewert. Schon am Donnerstag geht es für die Berliner auch in der Bundesliga gegen die Rhein Neckar Löwen weiter.

SG Flensburg-Handewitt: Top-Duelle in der Champions League

Die Flensburger, die im DHB-Pokal bereits ausgeschieden sind, starten den 19. Spieltag am Donnerstag mit dem schwierigen Auswärtsspiel beim Tabellenfünften HSG Wetzlar.

Für die Norddeutschen steht im Februar neben der Bundesliga vor allem aber in der Champions League einiges auf dem Spiel: Erst gegen KS Vive Kielce, dann gegen Paris Saint Germain – in diesen Duellen wird sich wie beim THW Kiel entscheiden, ob die SG noch Chancen auf das Endturnier im Juni haben wird.

HBL reagiert auf Coronafälle

Die Handball-Bundesliga hatte aufgrund der zu befürchtenden Nachwirkungen der stark vom Virus beeinträchtigten EM seine Regularien für die Pokal-Partien und den ersten Ligaspieltag geändert. Demnach dürfen Spiele bereits dann abgesagt werden, wenn sechs Feldspieler oder zwei Torhüter einer Mannschaft mit dem Coronavirus infiziert sind oder nach einer überstandenen Erkrankung noch keine medizinische Freigabe erhalten haben.

Am Montagabend mussten mit Erlangen gegen Melsungen und Hannover-Burgdorf gegen HSV Hamburg bereits zwei Partien verschoben werden.