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Kommentar
Trotz Corona-Chaos vor dem Start: Die Handball-WM kann eine Chance sein
Von Florian Naß
Eine Handball-Weltmeisterschaft inmitten der Pandemie. Viel wurde über das Konzept einer funktionierenden Blase vor Ort in Ägypten diskutiert, jetzt ist klar: Die Teams müssen erst einmal gesund dorthin kommen.
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Wäre es deshalb besser gewesen, die WM abzusagen? Für mich nicht. Und dabei geht es mir nicht um den wirtschaftlichen Schaden für den Welthandballverband IHF oder die nationalen Verbände. Es geht um den Sport, um Orientierung, vielleicht auch um Hoffnung.
Turniere transportieren Faszination
Junge Handballerinnen und Handballer haben in Deutschland und vielen anderen Ländern aus nachvollziehbaren Gründen seit Monaten weder trainieren noch spielen dürfen. Aber sie haben sich jedes Jahr bei einem großen Turnier motivieren lassen und ihre Vorbilder gefunden. Kinder sind anschließend aufgeregt erstmals zum Training der Minis gegangen, haben Lust bekommen, Sport zu treiben und Handball zu spielen.
Um die Faszination des Handballs zu transportieren, braucht es keine Zuschauer in den Arenen vor Ort, auch wenn uns die Emotionalität natürlich fehlen wird. Aber leere Hallen waren alternativlos , denn es geht ja nicht nur um den Schutz der Spieler, sondern auch um den der Zuschauer.
Die WM hätte verschlankt werden können
Dass diese Entscheidung so spät kam, ist unverständlich, sollte aber die Spieler für die Zukunft ermutigen. Es war ihre Initiative, das Zuschauerkonzept zu korrigieren, allen voran Johannes Bitter. Vielleicht gibt es ja auch endlich mal eine Chance, das Thema Überlastung der Spitzenakteure neu zu forcieren.
Über diese WM wird diskutiert werden, und das ist richtig. Das hält unsere Gesellschaft zudem locker aus. Ein kleineres Startfeld wäre in dieser Sondersituation vielleicht ein Ansatz gewesen.
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Auch der Verzicht auf die Hauptrunde und der frühere Einstieg in die K.o.-Phase wäre eine Option gewesen, um das Turnier zu verschlanken. Zudem wäre die Gefahr von spannungsarmen Spielen am Ende der Hauptrunde gebannt.
Gigantische Blase in Ägypten
So müssen 32 Mannschaften gesund durchs Turnier gebracht werden. Samt Trainern, Betreuern und Schiedsrichtern sind es mehr als 1.000 Menschen, die nun in einer gigantischen Blase leben sollen.
Wer sich diesem Risiko nicht aussetzen wollte, verdient Respekt. Aber auch die Kritik von Andreas Wolff muss richtig eingeordnet werden. Er ist ehrgeizig und wollte mit dem bestmöglichen Team in Ägypten antreten.
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Das sind die Stars der Handball-WM
Erstmals nehmen 32 Teams an einer Handball-WM teil. Viele neue Gesichter werden dieses Jahr die WM-Bühne betreten. Die Scheinwerfer werden aber auf die üblichen Verdächtigen gerichtet sein. Wir werfen einen Blick auf die Stars des Turniers.
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WM als Riesenchance für die DHB-Talente
Die deutsche Mannschaft wird uns nicht enttäuschen, und das ist unabhängig von einer Platzierung zu sehen. Wer die Reaktionen auf der Bank gesehen hat bei den Partien gegen Österreich, spürte, dass der Teamgeist intakt ist.
Für viele junge Spieler ist diese WM eine Riesenchance. Ich bin sicher, dass Johannes Golla, Marian Michalczik oder auch Juri Knorr alles mitbringen, um diese zu nutzen. Und sollte das Viertelfinale erreicht werden, dann hat Bundestrainer Alfred Gislason den Luxus, für die nächsten Turniere ein großes Personalangebot zu haben.
Das wird spannend, wie die gesamte Weltmeisterschaft, die noch gar nicht begonnen hat.
Stand: 12.01.2021, 15:13