Der US-Golfer Brooks Koepka

Golf PGA bekämpft LIV mit höheren Preisgeldern

Stand: 22.06.2022 13:42 Uhr

Um den Angriff der von den Saudis mit astronomischen Summen finanzierten LIV-Tour abzuwehren, plant die PGA Reformen - vor allem finanzieller Natur.

Demnach sollen ab 2023 acht bereits bestehende Golfturniere mit einer Preisgeld-Erhöhung auf mindestens 20 Millionen Dollar massiv aufgewertet werden. Zudem soll es drei neue Turniere geben, bei denen für ein limitiertes Teilnehmerfeld jeweils 25 Millionen Dollar zu verdienen sind.

Diese Maßnahmen sind eine klare Reaktion auf die LIV-Prämien. Das LIV-Auftaktturnier in London war ebenfalls mit 25 Millionen Dollar dotiert. So viel Geld gibt es bisher bei keiner PGA-Veranstaltung. Insgesamt lockt die LIV-Tour bei ihren acht Turnieren im Jahr 2022 mit einem unglaublichen Gesamt-Preisgeld von 250 Millionen Dollar.

Koepka wechselt zur LIV-Tour

Unterdessen wird sich der viermalige Major-Champion Brooks Koepka wie erwartet als nächster Golfstar der Saudi-Tour LIV anschließen. Über den Abgang des US-Amerikaners von der PGA-Tour berichten mehrere englischsprachige Medien. Auch der Mexikaner Abraham Ancer wird zu LIV wechseln.

Koepka ist derzeit die Nummer 19 in der Welt, Ancer ist eine Position dahinter notiert. Zuletzt hatten sich bereits Stars wie Phil Mickelson, Dustin Johnson, Bryson DeChambeau und der zweimalige deutsche Major-Champion Martin Kaymer der LIV-Tour angeschlossen - trotz der von vielen Seiten angeprangerten Menschenrechtsverletzungen in Saudi Arabien. Die Abtrünnigen wurden daraufhin von der PGA ausgeschlossen.

Kaymer: "LIV-Tour nicht besser oder schlechter"

Kaymer verteidigte seine Teilnahme an den kritisierten Events und hofft im Streit der Touren auf einen Konsens. "Ich verstehe nicht, warum sich nicht alle an einen Tisch setzen und über die Probleme reden. Das ist komisch. Die neue Tour ist etwas Gutes für unseren Sport", sagte Kaymer. Für ihn sei die LIV-Tour eine "tolle zweite Chance in meiner Karriere. Ich glaube an das Format."

Moralische Bedenken hat Kaymer offenbar nicht. "Ich habe lange nachgedacht. Aber wenn man hinter alle Kulissen guckt, ist das auch nicht viel anders", sagte er. Die LIV-Tour sei nicht "besser oder schlechter". Diese umstrittenen Aussagen sind fast deckungsgleich mit denen der anderen LIV-Protagonisten. Heftige Kritik müssen die gewechselten Profis dennoch einstecken. Ihnen wird vor allem Habgier vorgeworfen.

Start bei British Open möglich

Die Veranstalter der British Open, dem traditionsreichsten Golfturnier der Welt, erlauben den LIV-"Rebellen" die Teilnahme. "Offenheit ist ein fundamentaler Bestandteil unserer Haltung und ein Alleinstellungsmerkmal", sagte Turnierchef Martin Slumbers vor der 150. Auflage des Majors vom 14. bis 17. Juli auf dem legendären Old Course in St. Andrews in Schottland.