Hat gemeinsam mit zehn anderen Spielern eine Klage gegen die Suspendierung durch die PGA Tour eingereicht: Phil Mickelson

Wegen LIV-Serie Elf Golf-Stars klagen gegen Suspendierung durch PGA

Stand: 04.08.2022 08:00 Uhr

Golf-Star Phil Mickelson hat mit zehn anderen Profi-Spielern eine Klage gegen die Suspendierung durch die PGA Tour eingereicht.

Die elf Golfer hatten sich der von Saudi-Arabien finanzierten LIV-Turnierserie angeschlossen und wurden daraufhin durch die Professional Golfers Association (PGA) gesperrt.

Golfer klagen: "Tour schadet den Spielern"

Die Klage wurde beim U.S. District Court for the Northern District of California eingereicht. "Das Verhalten der Tour dient nur dem Zweck, den Spielern zu schaden", so die Klagebegründung, die US-Medien wie "ESPN" vorliegt.

"Die Tour hat Spielern, die auch nur an einem einzigen LIV-Golf-Event teilnehmen, mit lebenslangen Sperren gedroht", hieß es weiter. Die Profis hätten "beispiellose" Strafen erhalten, "die den Spielern irreparable Schäden zufügen".

Kartellverfahren von Mickelson und Co. gegen die PGA

Die Kläger argumentieren vor allem mit kartellrechtlichen Überlegungen, die PGA wolle mit ihren restiktiven Maßnahmen gegen die Konkurrenzserie den Wettbewerb verhindern. So habe die PGA Tour auch Sponsoren und Agenten aufgefordert, die Spieler daran zu hindern, bei LIV-Veranstaltungen anzutreten.

Bei dem Gericht haben auch Talor Gooch, Hudson Swafford und Matt Jones einstweilige Verfügungen beantragt, um noch an den Fed-Ex-Cup-Playoffs der PGA Tour teilnehmen können. Das Trio hatte sich für die Playoffs qualifiziert, bevor sie sich der LIV-Serie anschlossen. Aufgrund dessen wurden sie von der PGA von dem Turnier in der kommenden Woche ausgeschlossen. Die Anwälte argumentieren in der Klage, dass ein Teilnahmeverbot das Trio auch daran hindern würde, Punkte für die Weltrangliste zu sammeln.

Neben Mickelson, Gooch, Swafford und Jones gehören Bryson DeChambeau, Carlos Ortiz, Ian Poulter, Peter Uihlein, Jason Kokrak, Pat Perez and Abraham Ancer zu den Klägern.

PGA-Commissioner Monahan: Sperren sind rechtens

Die PGA Tour hat die Suspendierungen mit Verweis auf die Statuten begründet. Danach dürfen Profis nicht ohne Erlaubnis bei anderen Veranstaltungen als PGA-Turnieren antreten. PGA-Commissioner Jay Monahan zeigte sich davon überzeugt, dass die Sperren rechtens sind. "Wir haben uns darauf vorbereitet, diesen jüngsten Versuch, unsere Tour zu stören, anzufechten", zitierte der TV-Sender "The Golf Channel" aus einem Statement von Monahan an die Spieler. Man könne der rechtlichen Position vertrauen.

Saudi-Arabien lockt mit Rekordpreisgeldern

Die LIV-Turnierserie lockt Spieler mit hohen Antrittsgebühren und Rekordpreisgeldern. Laut mehreren englischen Medienberichten soll Mickelson allein für seinen Wechsel einen Bonus von 200 Millionen US-Dollar erhalten haben. Zu den Topspielern, die sich der neuen Serie angeschlossen haben, zählt auch der zweimalige deutsche Major-Champion Martin Kaymer.

Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman will mit der Serie und den prominenten Namen das Image des wegen Menschenrechtsverletzungen umstrittenen Land verbessern. Er selbst wird von US-Geheimdiensten als Drahtzieher der Ermordung des Journalisten und Regierungskritikers Jamal Khashoggi im Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul angesehen.