2. Spieltag der Gruppe A Türkei und Schweiz zittern um K.o.-Phase

Stand: 13.06.2021 18:36 Uhr

Die Türkei und die Schweiz sind trotz Vorschusslorbeeren mit Enttäuschungen in die Fußball-EM gestartet und stehen am 2. Spieltag schon unter Druck. Wales könnte der lachende Dritte werden.

Sobald vor der EM Gespräche über mögliche Überraschungsteams geführt wurden, durfte eine Erwähnung der Türkei nicht fehlen. Der bullige Angreifer Burak Yilmaz vorne, dahinter Spielmacher Hakan Calhanoglu vom AC Mailand und zahlreiche Talente drumherum. Das könnte was werden, glaubte auch Sportschau-Experte Prince Boateng.

Die Türkei muss sich etwas einfallen lassen

Beim EM-Auftakt gegen Italien war von dem großen Potenzial dann aber kaum etwas zu sehen. Die Türkei war in allen Belangen unterlegen und steht nach der 0:3-Klatsche schon jetzt unter Druck. Im zweiten Gruppenspiel am Mittwoch (18 Uhr) gegen Wales muss dringend Zählbares her, sonst rückt die K.o.-Phase früh in weite Ferne.

"Ich bin nicht zufrieden. Aber wir werden das abhaken und uns auf die beiden nächsten Spiele vorbereiten", richtete Nationaltrainer Senol Günes unmittelbar nach Abpfiff des Eröffnungsspiels den Blick schon nach vorne. Klar ist: Die Türken, die gegen Italien nicht einen Schuss auf das Tor von Keeper Gianluigi Donnarumma brachten, müssen sich enorm steigern. Ihre rein auf die Defensive ausgerichtete Taktik wird gegen Wales nicht reichen. Ein Sieg muss her.

Die Goldene Schweizer Generation wackelt

Ähnlich ist die Gemütslage in der Schweiz. Die Eidgenossen, die ebenfalls mit großen Hoffnungen angereist waren und erstmals seit 67 Jahren ins Viertelfinale eines großen Turniers wollen, erlebten zum Turnierbeginn einen herben Dämpfer. Die vermeintlich Goldene Generation um Granit Xhaka und Breel Embolo ließ beim 1:1 gegen Wales die letzte Konsequenz vermissen und zwei Punkte liegen.

"Wir müssen nach vorne schauen und es gegen Italien besser machen", setzte auch Nationaltrainer Vladimir Petkovic betont schnell einen Haken hinter das Remis. Mund abwischen, weiter geht's. Ganz so leicht wie in dieser oft benutzten Phrase wird es jedoch nicht.

Wales nicht ohne Chance

Der nächste Gegner Italien präsentierte sich gegen die Türkei in Topform und könnte mit einem weiteren Sieg am Mittwoch (21 Uhr) frühzeitig ins Achtelfinale einziehen. Die Mannschaft von Trainer Roberto Mancini setzte eines der größten Ausrufezeichen des laufenden Turniers und wird der Schweiz alles abverlangen. "Italien ist der klare Favorit", unterstrich auch Petkovic. "Aber wir müssen weiter daran glauben." Das klingt fast schon nach Durchhalteparole.

Sollten die Schweizer gegen Italien verlieren, droht ihnen eine echte Zitterpartie um den Einzug in die K.o.-Phase und ein Endspiel am dritten Spieltag gegen die Türkei. Lachender Dritter könnte dann Außenseiter Wales werden, der in diesem Fall gegen den womöglich schon sicheren Tabellen-Ersten Italien entscheidende Punkte sammeln könnte. So oder so: Der zweite Spieltag der Gruppe A hat es schon in sich, die Schweiz und die Türkei müssen sich aus ihrer Deckung wagen und etwas riskieren.