Argentinier bei der EURO 2020 Schiedsrichter-Kuriosum bei Ukraines Duell mit Nordmazedonien 

Stand: 13.06.2021 20:57 Uhr

Am 2. Spieltag der Gruppe D kommt es zu einer Premiere: Mit dem Argentinier Fernando Rapallini pfeift erstmals ein Schiedsrichter aus Südamerika ein EM-Spiel. Er ist damit der zweite Nichteuropäer mit einem EURO-Einsatz im Lebenslauf.

Die EURO 2020 ist schon jetzt reif für die Geschichtsbücher. Nicht nur, dass es erstmals gleich elf Gastgeber-Länder und jede Menge Corona-Regeln gibt. Am Donnerstag (15 Uhr) kommt es auch noch zu einer echten Weltpremiere an der Pfeife: Die Partie zwischen den beiden punktlosen Teams aus Nordmazedonien und der Ukraine wird von einem Schiedsrichter aus Argentinien geleitet. Ein Südamerikaner bei einer Europameisterschaft. Das gab es noch nie.

UEFA und CONMEBOL tauschen Schiedsrichter

Doch wer ist der Schiri-Exot? Fernando Rapallini, der in Buenos Aires geboren wurde und neben seiner Karriere an der Pfeife im familieneigenen Poolbau-Betrieb arbeitet, ist seit 2014 offizieller FIFA-Schiedsrichter und für gewöhnlich in Argentiniens erster Liga im Einsatz. Bei der EURO komplettiert er im Rahmen eines Austauschs zwischen der UEFA und dem südamerikanischen Verband CONMEBOL den 19-köpfigen Schiedsrichter-Pool und steht nun vor seinem EM-Debüt.

"Der Fußball in Europa und Südamerika zeichnet sich durch eine hohe Qualität und lange Tradition aus. Das gilt auch für das Schiedsrichterwesen", kommentierte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin die Nominierung. Als Tauschpartner für Rapallini durfte der Spanier Jesus Gil Manzano zur Copa America reisen. "Diese Kooperationsvereinbarung wird uns dabei helfen, unsere Wettbewerbe weiter zu verbessern", so Ceferin.

Vor 21 Jahren pfiff ein Ägypter

Damit Rapallini optimal eingestellt in sein Premierenspiel geht, musste er genau wie seine Kollegen und Kolleginnen von der UEFA im Vorfeld des Turniers einen viertägigen Regel-Kurs in Istanbul belegen und sich explizit auf die Feinheiten der EURO 2020 vorbereiten. Wie alle anderen Unparteiischen residiert er gemeinsam mit seinem Schiedsrichter-Team in Istanbul und fliegt von dort aus zu seinen Einsätzen.

Vor Rapallini gab es in der langen Geschichte der Fußball-Europameisterschaften bislang übrigens genau einen nichteuropäischen Schiedsrichter: Bei der EM 2000 in Belgien und den Niederlanden leitete der Ägypter Gamal Al-Ghandour zwei Spiele und hinterließ dabei einen sehr guten Eindruck. 21 Jahre später ist nun Rapallini an der Reihe.