Polen - Slowakei 1:2 Jubel in Überzahl - Slowakei besiegt Polen

Stand: 14.06.2021 20:03 Uhr

Manchmal können wenige Minuten ein Fußballspiel entscheiden: So auch beim 2:1 (1:0)-Sieg der Slowakei gegen Polen. Ein Platzverweis von Gregorz Krychowiak und ein Treffer von Milan Skriniar innerhalb kurzer Zeit sorgten am Montag (14.06.2021) für einen Sieg des Außenseiters.

In einer eher ereignisarmen ersten Halbzeit war etwas überraschenderweise die Slowakei die griffigere, bessere Mannschaft. Von Polen kam nicht viel, der Kölner Ondrej Duda gab für die Slowakei den ersten Warnschuss ab (14.). Und es blieb im Anschluss dabei: Wenn es offensiv gefährlich wurde, war der Underdog am Werk. Dass das 1:0 kurz darauf dennoch nie hätten fallen dürfen, war jedem polnischen Spieler bewusst.

Der Ex-Nürnberger Robert Mak setzte sich zuerst mit einer Bewegung sowohl gegen Kamil Jozwiak als auch gegen Bartosz Bereszynski durch, zielte dann auf das kurze Eck und überwand damit auch noch Wojciech Szczesny, dem der Treffer hinterher als Eigentor ausgelegt wurde (18.). Ganz schwache Verteidigung, Torwartfehler - hier passte aus polnischer Sicht gar nichts.

Linetty trifft direkt nach der Pause

Nicht nur in der Defensive lief es jedoch nicht rund. Auch Robert Lewandowski in der Offensive war 45 Minuten lang kalt gestellt. Der Bayern-Stürmer hatte erst kurz vor der Pause seinen ersten Torabschluss. Sein Schuss in der 42. Minute war aber die Definition von Harmlosigkeit.

Eine Aktion kurz nach der Pause änderte jedoch die Partie zumindest vorübergehend schlagartig. Denn nur handgestoppte 28 Sekunden nach Wiederanpfiff war es um die slowakische Führung geschehen (46.). Karol Linetty durfte nach einer schönen Kombination einschieben. Das Spiel war nun ein anderes. Auf einmal war Polen da, auf einmal war Polen gefährlich - mit 45 Minuten Anlauf sozusagen.

Krychowiak fliegt vom Platz

Nur: Genau in dieser Drangphase bekamen Lewandowski und Co. den einen großen Dämpfer. Krychowiak sah nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote-Karte (62.). Das Momentum, von den Polen hart erkämpft, war direkt verschwunden. Die Slowaken witterten wieder ihre Chance - und wurden belohnt. Milan Skriniar, umsichtiger Organisator der slowakischen Defensive, traf nach einer Ecke zur erneuten Führung (69.). Viel bitterer hätten diese Minuten für Polen nicht laufen können.

Und: Es war eine bittere Parallele zur Heim-EM 2012. Damals war es Szczesny, der im ersten Spiel vom Platz flog. Auch damals reichte es nicht zum Sieg. In der Schlussphase kam von den dezimierten Polen jedenfalls nicht mehr viel, nur Jan Bednarek hatte in der Nachspielzeit die große Chance auf den Ausgleichstreffer, zielte aber knapp daneben, womit es beim Sieg für den Außenseiter blieb.