Nach Zusammenbruch gegen Finnland Kardiologe zuversichtlich bei Eriksen, Mannschaftsarzt spricht von "Herzstillstand"

Stand: 13.06.2021 14:59 Uhr

Der Kardiologe Jesper Kjärgaard ist zuversichtlich, dass der dänische Fußballstar Christian Eriksen nach seinem Zusammenbruch im EM-Spiel am Samstag (12.06.2021) gegen Finnland (0:1) wieder vollständig gesund wird. Der Mannschaftsarzt sagte indes, Eriksen habe einen Herzstillstand gehabt.

"Ich denke, er wird auf jeden Fall wieder auf die Beine kommen. Wenn es ein Herzinfarkt war, ist das ein gutes Zeichen dafür, dass er bereits bei Bewusstsein ist", sagte der Mediziner, der den Profi von Inter Mailand im Kopenhagener Rigshospitalet behandelt, dem dänischen Sender "TV2".

"Wir untersuchen, ob ein Herzstillstand zu seiner Bewusstlosigkeit geführt hat", erklärte der Arzt: "Das Bild, das wir jetzt haben, stimmt damit überein." Es würden noch weitere Untersuchungen durchgeführt, Eriksen werde noch einige Tage im Krankenhaus bleiben müssen.

War es anstrengendes Training?

Herzinfarkte seien bei Personen im Alter des 29-jährigen Eriksen selten, obwohl sie manchmal bei Spitzensportlern vorkommen. "Es gibt Sportler, die Blutgerinnsel im Herzen bekommen oder Herzrhythmusstörungen haben. Dies ist schwer zu erkennen, kann aber durch anstrengendes Training verursacht werden", sagte der Mediziner.

"Wenn ein Blutgerinnsel im Herzen vorhanden ist, wird es normalerweise von Brustschmerzen und anderen Anzeichen begleitet. Bei Herzrhythmusstörungen gibt es keine Warnzeichen und die Person wird sofort bewusstlos", so der Kardiologe weiter.

Mannschaftsarzt: "Er war schon weg"

Nach Angaben des dänischen Teamarztes ist Eriksen nur knapp dem Tod entronnen. "Er war schon weg. Es war ein Herzstillstand", sagte Morten Boesen am Sonntag, verwies dabei auf Herzspezialisten. "Wir haben ihn mit Hilfe eines Defibrillator-Einsatzes zurückbekommen. Und das relativ schnell", berichtete Boesen weiter. Eine Erklärung für den Vorfall hatte Boesen jedoch nicht.

Der Teamarzt von Inter Mailand zeigte sich derweil überrascht von den Ereignissen. "Weder bei Tottenham noch bei Inter hat es irgendwelche Hinweise auf eine mögliche Erkrankung gegeben. Und in Italien gibt es sehr strenge Kontrollen", sagte Piero Volpi der "Gazzetta dello Sport".