Italien - Schweiz 3:0 Italien stürmt gegen die Schweiz ins Achtelfinale

Stand: 16.06.2021 22:50 Uhr

Der erste Achtelfinalist dieser EURO steht fest: Italien ließ sich nach dem Erfolg im Eröffnungsspiel gegen die Türkei auch im zweiten Heimspiel in Rom nicht lumpen. Die Squadra Azzurra zeigte gegen die Schweiz eine vor allem offensiv überzeugende Vorstellung, gewann mit 3:0 und buchte als erstes der 24 Teams das Achtelfinal-Ticket.

Von Christian Kerber

Unter Trainer Roberto Mancini, der das Team 2018 nach der erstmals verpassten WM-Quali übernommen und zu einer Erfolgsmannschaft geformt hat, gehen die Italiener damit weiter auf Rekordjagd. In den vergangenen 29 Länderspielen ist man ungeschlagen, die jüngsten zehn Partien wurden sogar alle gewonnen - und das komplett ohne Gegentor!

Am Mittwoch (16.06.2021) gehörte bereits die Anfangsphase den Gastgebern: Ciro Immobile köpfte nach einer Linksflanke drüber (10.), bei einem Zweikampf von Nico Elvedi gegen Lorenzo Insigne witterten die Italiener Elfmeter (12.).

Chiellini-Tor nach Videobeweis aberkannt

Dann setzte sich Oldie-Verteidiger Giorgio Chiellini nach einer Ecke gegen die erblondeten Manuel Akanji und Granit Xhaka durch und traf aus Nahdistanz - weil ihm der Ball an die Hand gegangen war, wurde der Treffer nach Videobeweis aberkannt (19.). Nach einer Regeländerung muss dann auf jeden Fall abgepfiffen werden. Als Video-Schiedsrichter in Nyon (Schweiz) fungierte Bundesliga-Referee Bastian Dankert (Rostock).

1:0 nach schnellem Spielzug

Die Schweiz zeigte einen sehr schüchternen Auftritt. Trainer Vladimir Petkovic versuchte von außen die Defensivlücken zu schließen. Offensiv ging fast nichts. Sieben Minuten später war es dann endgültig so weit: Nach einem weiten Schlag nach rechts auf Domenico Berardi ließ der schon im ersten Spiel starke Offensivmann die linke Abwehrseite alt aussehen - seinen flachen Pass in die Mitte finalisierte Manuel Locatelli mühelos (25.).

Die Eidgenossen hatten sogar relativ viel Ballbesitz, aber vor allem da, wo es den Italienern nicht wehtat. Eroberten diese dann den Ball, ging es ruckzuck nach vorne. Akanji musste vor der Linie bei einem Insigne-Heber retten (34.), Leonardo Spinazzola versuchte es von links - am langen Pfosten vorbei (37.). Nach einem Steilpass von Insigne scheiterte der Ex-Dortmunder Immobile am Gladbacher Keeper Yann Sommer (42.).

Doppelpack von Locatelli

Nach einem kurzen Aufbäumen der Gäste nutzte der Europameister von 1968, der 52 Jahre später den zweiten Titel anpeilt, wieder seinen Raum. Ein paar kurze Pässe und dann nahm Locatelli aus 19 Metern Maß - mit links ab ins rechte Eck zum 2:0 (52.). Der Mittelfeldspieler vom kleinen Serie-A-Verein US Sassuolo profitierte davon, dass Marco Verratti (Paris St. Germain) von einer Bänderverletzung noch nicht wieder genesen ist.

Donnarumma bewahrt gegen Zuber die weiße Weste

Die Mancini-Elf konzentrierte sich im Anschluss auf die Defensive. Der Frankfurter Steven Zuber hätte noch einmal für Spannung sorgen können, aber er scheiterte am langen Pfosten am Fuß von Schlussmann Gianluigi Donnarumma (64.). Der vor einem Wechsel nach Paris stehende 22-Jährige vereitelte damit die größte Schweizer Gelegenheit der gesamten Partie - und auch das Ende der Gegentor-Serie. Er hat im Nationalteam noch nie mehr als ein Gegentor kassiert.

Italien zog sich weiter zurück und setzte auf Konter. Immobile verzog aus spitzem Winkel (73.) - und konnte dann bei einem Aufsetzer aus 19 Metern doch noch jubeln (88.).

Gegen Wales um den Gruppensieg

Im dritten Spiel geht es für Italien nun am Sonntag (20.06.2021, 18:00 Uhr) in Rom gegen Wales um den Gruppensieg. Zeitgleich tritt die Schweiz in Baku gegen die Türkei an und wird versuchen, das vorzeitige EM-Aus zu vermeiden.