Fußball-EM Achtelfinaleinsätze für Brych und Siebert

Stand: 25.06.2021 10:29 Uhr

Die beiden deutschen Schiedsrichter Felix Brych und Daniel Siebert kommen im Achtelfinale jeweils zu ihrem dritten Einsatz bei dieser EM. Die bisherigen Schiedsrichterleistungen bewertet die UEFA sehr positiv.

Dies gab der Schiedsrichter-Chef der Europäischen Fußball-Union UEFA, Roberto Rosetti (53), bekannt. Deutsche Schiedsrichter stehen beim Verband hoch im Kurs: "Dass die Beiden zum dritten Mal randürfen, sagt doch alles. Sie machen es sehr gut, das ist doch klar", kommentierte Rosetti die Ansetzung von Siebert (37) für das Spiel am Samstag in Amsterdam zwischen Wales und Dänemark (18.00 Uhr/ARD) sowie Brychs Einsatz am Sonntag in Sevilla bei der Begegnung zwischen Belgien und Portugal (21.00 Uhr/ARD).

Brych für WM-Skandal um Krstajic rehabilitiert

Während Rookie Siebert sich über seinen hohen Stellenwert einfach nur freuen darf, kann das Vertrauen Rosettis in Brych als eine Art Rehabilitierung gewertet werden. Schließlich war der Jurist aus München bei der WM-Endrunde 2018 in Russland nach nur einem Vorrundenspiel von der FIFA aus dem Turnier genommen worden. Nach dem Spiel zwischen der Schweiz und Serbien (2:1) hatte der damalige serbische Trainer Mladen Krstajic für einen Skandal gesorgt, als er sagte, Brych solle für seine Leistung vor das Kriegsverbrecher-Tribunal in Den Haag gestellt werden.

Von ähnlichen Skandalen ist die EM-Endrunde bisher verschont geblieben. Rosetti ist vor allem mit dem Videobeweis-Einsatz und dem Spieler-Verhalten während der Vorrunde sehr zufrieden.

Sonderlob für Anthony Taylor im Fall Eriksen

Explizit gelobt wurde der Engländer Anthony Taylor für sein besonnenes Vorgehen rund um den Kollaps von Christian Eriksen während der Partie zwischen Dänemark und Finnland (0:1). "Er hat es perfekt gemacht, das hat uns sehr stolz gemacht", sagte Rosetti.

Schnell und effizient: VAR-Bilanz fällt positiv aus

Mit Blick auf den Videobeweis wurden laut des Italieners bisher 179 Szenen vom VAR gecheckt, nur zwölfmal musste die Entscheidung auf dem Platz korrigiert werden. Dabei sei alles korrekt über die Bühne gegangen. Dass es bis zu einer VAR-Entscheidungsfindung im Schnitt nur rund eine Minute dauerte, sieht Rosetti besonders positiv: "Wir reden weniger, wir werden effizienter."

Das gilt auch für die Unterbrechungen. Während der bisherigen 36 Partien wurden 806 Fouls gepfiffen, das sind 105 weniger als bei der Endrunde 2016 in Frankreich. Auch die Anzahl der Gelben Karten ging um 31 auf 98 zurück. Zwei Platzverweise wurden ausgesprochen - wie 2016. Nur die Zahl der Strafstöße hat sich - wegen des VAR-Einsatzes - von sieben auf 14 verdoppelt.

Die Zurückhaltung an der Pfeife hat dazu geführt, dass die Netto-Spielzeit im Vergleich zu 2016 um 2:21 Minuten auf 58:51 Minuten gestiegen ist. "Wir haben die Schiedsrichter nicht angewiesen, weniger zu pfeifen. Der Grund für diese Zahlen ist das bessere Verhalten der Spieler", sagte Rosetti: "Drücken wir die Daumen, dass der Trend anhält."