Deutschland vor dem Spiel gegen Ungarn Gegen Ungarn - Löw rechnet mit Ausfall von Thomas Müller

Stand: 22.06.2021 17:04 Uhr

Bundestrainer Joachim Löw wird die Aufstellung der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn wohl ändern müssen. "Dass Müller von Anfang an spielt, wird schwierig sein", sagte der Bundestrainer in einem Interview mit der Sportschau.

Müller war am Dienstag (22.06.2021) zwar beim Abschlusstraining dabei, aber er kam verspätet auf den Platz und drehte dann zusammen mit dem verletzten Lukas Klostermann seine Runden. Eine Kapselverletzung am rechten Knie macht Müller seit dem Sieg gegen Portugal zu schaffen. Am Spieltag selbst soll es einen letzten Test geben. "Und dann werden wir entscheiden", betonte Löw auf der Pressekonferenz am Abend.

Goretzka rückt vermutlich ins Team

Leon Goretzka könnte für seinen Münchner Vereinskollegen in die Startelf rücken. Vielleicht erhält auch Florian Neuhaus seine ersten Einsatzminuten bei der EURO 2020. Goretzka würde erstmals bei dieser Europameisterschaft in der Startelf stehen. In den ersten beiden Partien fehlte er noch wegen der Folgen eines Anfang Mai erlittenen Muskelfaserrisses, gegen Frankreich fehlte er sogar im Kader.

Goretzka sei ein Kandidat, so Löw auf der Pressekonferenz. "Ich denke schon. Aber es ist natürlich noch ein Fragezeichen. Im Training macht er einen sehr guten Eindruck", schilderte der Bundestrainer: "Die Frage ist, wie es bei 90 Minuten im Wettkampf wäre. Ich denke aber, dass er absolut bereit ist."

Keine weiteren Änderungen erwartet

Der überzeugende Sieg gegen Portugal legt nahe, dass Goretzka die einzige Änderung sein könnte. Bei Torwart Manuel Neuer, den Innenverteidigern Matthias Ginter, Mats Hummels und Antonio Rüdiger sowie den beiden äußeren Mittelfeldspielern Joshua Kimmich und Robin Gosens würde ein Wechsel sehr erstaunen.

Hummels, der sich immer wieder mit Problemen an der Patellasehne plagt, sagte am Dienstag in Herzogenaurach: "Fitness und Gesundheit muss man da unterscheiden. Ich bin fit, habe aber ein bisschen Probleme, die ich da mit mir herumtrage. Für die Spiele wird es schon immer hinhauen."

Neuhaus vielleicht vor Debüt?

Toni Kroos sollte auch wieder in der Startelf stehen, die Leistungen von Ilkay Gündogan sind bislang durchwachsen gewesen. Zudem fehlte er am Montag beim Mannschaftstraining wegen Problemen an einer Wade, am Dienstag war er wieder dabei.

Als möglicher Ersatz stünde Florian Neuhaus parat, der im Test gegen Dänemark am 2. Juni überzeugte und beim 1:1 einen Treffer erzielte. Jamal Musiala, erst 18 Jahre alt, schaffte es bei der EM noch nicht in den Kader, wird gegen Ungarn aber das erste Mal dabei sein, wie Löw auf der Pressekonferenz bestätigte. Auch Neuhaus, Christian Günter, Jonas Hofmann, Robin Koch, der verletzte Klostermann und die beiden Torhüter Bernd Leno und Kevin Trapp haben noch keine Einsatzminute.

Änderungen sind "einfach Gesetz"

Vorne standen jeweils Kai Havertz und Serge Gnabry in der Startelf. Gerade Havertz' Leistung gegen Portugal gibt keinen Anlass, ihn aus der Startelf zu nehmen.

Möglicherweise will Löw aber auch Timo Werner und Leroy Sané bei Laune halten. "Jeder wird wichtig werden", sagte der Bundestrainer mehrmals vor der EM, wie auch schon vor anderen Turnieren: "Es ändert sich ja unglaublich schnell die Situation. Im Laufe des Turniers - und das weiß ich so sicher wie das Amen in der Kirche - wird sich die Aufstellung einige Male ändern, weil das ist einfach Gesetz. Man wird nicht vom ersten bis zum letzten Spiel mit der gleichen Aufstellung spielen." Der Fall tritt gegen Ungarn schon ein.