Ángel Di María

Saisonstart Serie A - drei Titelkandidaten und ein besonderer Aufsteiger

Stand: 11.08.2022 14:47 Uhr

Die Serie A startet mit Titelverteidiger AC Mailand in die Saison, einem Juventus, das einiges gutzumachen hat, dem Rückkehrer Romelu Lukaku und dem Aufsteiger AC Monza, der einen potenten wie umstrittenen Geldgeber hat.

Anders als etwa die Bundesliga hat die höchste Fußball-Liga in Italien kein einzelnes Eröffnungsspiel. Zeitgleich um 18.30 Uhr soll am Samstag (13.08.2022) der Anpfiff bei zwei Partien erfolgen, mit denen es in die 91. Saison geht.

In einem der beiden Spiele trifft der AC Mailand auf Udinese Calcio, noch am selben Abend bekommt es Inter Mailand auswärts mit US Lecce zu tun, dem am südlichsten beheimateten der 20 Klubs.

Der Titelkampf

Die beiden Vereine aus Mailand, der Metropole im wirtschaftlich viel stärkeren Norden, gelten als erste Anwärter auf den Titel, genau wie traditionell Juventus. Die Turiner belegten in der vergangenen Saison nur den vierten Platz mit 16 Punkten Rückstand auf Milan.

Der SSC Neapel war während der Hinrunde an zwölf Spieltagen Tabellenführer und auch im letzten Saisondrittel nochmal. Doch dann ging die Luft aus. Napoli beendete die Saison auf dem dritten Platz hinter Inter und gilt für die kommende Spielzeit als krasser Außenseiter im Titelrennen.

Der Transfermarkt

Die höchste Ablöse in der Sommerperiode des Transfermarktes zahlte bislang Juventus für Bremer. Der brasilianische Innenverteidiger, der vom Stadtrivalen FC Turin kommt, kostete 41 Millionen Euro. Für Federico Chiesa fließen 40 Millionen Euro von Juve an die AC Florenz, allerdings aus einer vertraglich vereinbarten Kaufpflicht. Der Europameister von 2020 war schon für zwei Spielzeiten an Juve ausgeliehen.

Mehr als 30 Millionen Euro gab Milan für den 21 Jahre alten Belgier Charles De Ketelaere aus, der das Mittelfeld des Meisters verstärken soll.

Deutsche Profis in der Serie A 2022/23
Name Verein letzter Klub in Deutschland zuvor
Robin Gosens Inter Mailand VfL Rhede
Diego Demme SSC Neapel RB Leipzig
Lazar Samardžić Udinese Calcio RB Leipzig
Jeremy Toljan US Sassuolo Borussia Dortmund
Koray Günter Hellas Verona Borussia Dortmund
Tolgay Arslan Udinese Calcio Hamburger SV
Abdelhamid Sabiri Sampdoria Genua SC Paderborn

Gleich drei Transfers von jeweils etwa 20 Millionen Euro tätigte Atalanta Bergamo, das in der vergangenen Saison nur auf dem achten Platz landete und damit einen internationalen Wettbewerb verpasste: Jérémie Boga kam von US Sassuolo, Éderson von US Salernitana und Merih Demiral von Juventus. Nur einen Spieler in dieser Preisklasse verpflichtete Inter, nämlich Joaquín Correa von Lazio Rom, allerdings griff auch bei ihm eine Kaufpflicht nach vorheriger Leihe.

Ein Leihgeschäft ist auch der spektakulärste Transfer des Sommers, zumindest auf der Zugangsseite. Der belgische Mittelstürmer Romelu Lukaku kehrte vom FC Chelsea zu Inter zurück.

Drei Wechsel von vertragslosen Spielern, für die folglich keine Ablöse fällig war, sorgten zudem für Aufsehen. Paul Pogba landete nach sechs Jahren in England bei Manchester United wieder bei Juventus, der Argentinier Paulo Dybala schloss sich der AS Rom an, nachdem sein Vertrag bei Juve ebenfalls ausgelaufen war. Dafür holte Juventus den Argentinier Ángel Di María, der nach sieben Jahren bei Paris Saint-Germain keinen neuen Vertrag unterschrieben hatte.

Auf dem Weg nach Europa

AS Rom verpflichtete Dybala und lieh zudem Gini Wijnaldum von Paris aus, der unter Trainer José Mourinho wieder regelmäßig spielen will. Die Roma, Gewinner der Europa Conference League, gilt somit als eine der spannendsten Mannschaften, zumindest die Qualifikation für die Champions League wird ihr zugetraut. Atalanta, Lazio und der AC Florenz werden ebenfalls gute Chancen eingeräumt, sich für einen europäischen Wettbewerb zu qualifizieren.

Die Aufsteiger

US Cremonese, US Lecce und AC Monza sind neu in der Liga. Sie ersetzen die Absteiger Cagliari Calcio, CFC Genua und FC Venedig.

Unter besonderer Beobachtung wird Monza stehen, denn der Klub wird finanziell von Silvio Berlusconi unterstützt. Der Medienmogul und Politiker, der gleich viermal Ministerpräsident Italiens war, ist skandalbehaftet, mehrmals wegen diverser Delikte zu Gefängnisstrafen verurteilt worden und ein Großmaul. Wenig überraschend, dass der 85 Jahre alte Berlsuconi als Ziel vorgab, mit Monza einmal die Champions League zu erreichen und den Scudetto gewinnen zu wollen - also die Meisterschaft.