Fußball | Premier League Premier League: Horror-Foul überschattet Liverpools Sieg

Stand: 12.09.2021 23:01 Uhr

Der FC Liverpool gewann verdient in Leeds - und doch war das Thema ein anderes: die Verletzung von Harvey Elliott. Cristiano Ronaldo traf im ersten Spiel nach seiner Rückkehr doppelt, Everton drehte die Montags-Partie gegen Burnley.

Der FC Liverpool setzt sich in der Premier League gleich in der Spitzengruppe fest. Am 3. Spieltag feierten die "Reds" am Sonntag (12.09.2021) einen letztlich ungefährdeten 3:0-Erfolg bei Leeds United und rangieren mit zehn Zählern punktgleich hinter Manchester United (4:1 gegen Newcastle) und dem FC Chelsea (3:0 gegen Aston Villa) auf Rang drei.

Liverpools Elliott bei Foul schwer verletzt

Mehr als der Liverpooler Sieg durch Treffer von Mohamed Salah (20. Minute), Fabinho (50.) und Sadio Mané (90.) werden sich die englischen Fans aber mit einer Szene aus der 60. Minute beschäftigen. Nach einem Ballverlust ging Pascal Struijk überhart in einen Zweikampf mit Liverpools Youngster Harvey Elliott und traf ihn mit einem brutalen Foul am Knöchel.

Während Struijk sofort die Rote Karte sah, musste der 18-jährige Elliot minutenlang behandelt werden und wurde schließlich, von Hilfskräften abgeschirmt, schwer verletzt auf einer Trage Richtung Krankenhaus abtransportiert. Beiden Teams war danach der Schock der Szene anzumerken. An Liverpools verdientem Sieg änderte die Aktion nichts, aber auf Struijk dürfte wohl eine lange Sperre warten.

Everton braucht einen Weckruf

Am Montagabend schloss dann auch der FC Everton mit nun zehn Punkten zu den Top-Teams der Liga auf. Beim 3:1 (0;0) gegen den überraschend selbstbewusst aufspielenden FC Burnley brauchten die Toffees aber einen Wake-up-call. Schon im ersten Durchgang war Burnley besser, ließ aber gute Chancen aus - obwohl Nationalkeeper Jordan Pickford einen sehr wackligen Eindruck machte. In der 53. Minute war dann aber doch Ben Mee zur Stelle und sorgte für die verdiente Gästeführung.

Everton reagierte allerdings im Stil eines Champions-League-Aspiranten. Binnen sechs Minuten drehten Michael Keane (60.), Andros Townsend mit einem herrlichen Distanzschuss (65.) und Demarai Gray (66.) die Partie komplett. Danach war der Widerstand von Burnley gebrochen, und das Ergebnis hätte sogar noch klarer ausfallen können.

Cristiano Ronaldo hatte nur ein Tor erwartet

Zwei Tage zuvor hatte Superstar Cristiano Ronaldo das "Theater der Träume" in Ektase gebracht. Der 36 Jahre alte Portugiese schoss Manchester United mit zwei Treffern nicht nur zu einem 4:1 (1:0)-Erfolg über Newcastle United, sondern sorgte für eine perfekte und viel umjubelte Rückkehr ins Old Trafford.

Mehr als zwölf Jahre nach seinem Abschied aus Manchester feierten die Fans des englischen Fußball-Rekordmeisters den Superstar überschwänglich - und der bedankte sich mit einer für ihn typischen Art und Weise: Er traf und traf. "Ich habe nicht erwartet, zwei Tore zu erzielen", sagte er. "Ich habe eines erwartet, aber nicht zwei."

"Wie in alten Zeiten"

Uniteds Trainer Ole Gunnar Solskjaer geriet beim Thema Ronaldo umgehend ins Schwärmen. "Es fühlt sich an wie in alten Zeiten", sagte der Norweger. "Er ist ein besonderer Mann und ein besonderer Spieler für uns."

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte nutzte Ronaldo, der Ende August von Juventus Turin auf die Insel zurückkehrte, einen Patzer von Newcastles Keeper Freddie Woodman, der einen Schuss von Mason Greenwood nur abklatschen konnte. Der mehrfache Weltfußballer stand richtig und drückte den Ball problemlos über die Linie. Mit seiner bekannten Jubelpose feierte er mit seinen Team-Kollegen die Führung (45.+2 Minute). "Wenn unter uns ein Superstar ist, dann ist das dieser Junge. Er ist einfach anders", schwärmte sogar Gäste-Trainer Steve Bruce.

Auf den kurzzeitigen Schock durch den überraschenden Ausgleich durch Javier Manquillo (56.) besaß Ronaldo die perfekte Antwort. Nach einem Zuspiel von Luke Shaw drang der frühere Real-Star sechs Minuten später in den Strafraum ein und schoss durch die Beine von Woodman - 2:1. Bruno Fernandes (80.) und Jesse Lingard (90.+2) machten das Ronaldo-Comeback perfekt. "Wir freuen uns sehr, ihn hier zu haben", sagte Ronaldos Landsmann Fernandes. "Gute Spieler können immer gut zusammenspielen."

Gesänge und minutenlanger Applaus

Die Ronaldo-Jubelshow rund um das Old Trafford fing weit vor Spielbeginn an. Bereits bei der Bus-Ankunft der "Red Devils" gab es für Ronaldo lautstarken Jubel der United-Fans. Neben unzähligen Trikots mit der Ronaldo-Nummer sieben waren auch viele Plakate mit "Welcome Home" zu sehen. "Es war unglaublich", sagte Ronaldo. "Ich war sehr nervös. Ich habe es nicht gezeigt, aber ich war es. Der Empfang ist unglaublich." Auch beim Warmlaufen und beim Einmarsch direkt vor dem Spiel gab es Gesänge und minutenlangen Applaus für den Rückkehrer, der nach Auskunft von Coach Solskjaer am Freitagabend im Hotel eine kleine Rede an die Mannschaft gehalten hatte.

Auf der Tribüne genoss auch Sir Alex Ferguson sichtbar den Auftritt seines früheren Schützlings. Der 79-Jährige holte als damaliger United-Coach Ronaldo 2003 auf die Insel. Auch an der Rückkehr besaß der Schotte durch Gespräche mit dem Europameister von 2016 einen großen Anteil. "Er war nun der Hauptgrund dafür, dass ich bei Manchester United unterschrieben habe", sagte Ronaldo.

Auch Chelsea und City mit Siegen

Punktgleich hinter Spitzenreiter United steht Champions-League-Sieger FC Chelsea auf Rang zwei. Das Team von Trainer Thomas Tuchel besiegte Aston Villa mit 3:0 (1:0). Rückkehrer Romelu Lukaku (15./90.+3) und Mateo Kovacic (49.) waren für die "Blues" erfolgreich. Für Chelsea spielte Antonio Rüdiger durch, Kai Havertz wurde nach 64 Minuten ausgewechselt. Timo Werner kam nach 82 Minuten ins Spiel.

Mit Nationalspieler Ilkay Gündogan gewann Pep Guardiolas Manchester City bei Leicester City mit 1:0 (0:0). Bernardo Silva (62.) traf für den Champions-League-Auftaktgegner von RB Leipzig. Der FC Arsenal holte ohne Torhüter Bernd Leno erstmals in dieser Spielzeit drei Zähler. Gegen Aufsteiger Norwich City um Trainer Daniel Farke gewannen die "Gunners" durch ein Tor des ehemaligen Dortmunders Pierre-Emerick Aubameyang (66.) mit 1:0 (0:0).