Manchester-Derby City gegen United - das Derby zurück auf höchster Bühne

Stand: 01.10.2022 20:25 Uhr

Der Derby-Day ist für die Anhänger von Manchester City traditionell eher kein Feiertag. Über Jahrzehnte hinweg konnte Rivale United die eigene Dominanz im städtischen Duell ausleben. In der vergangenen Premier-League-Saison gingen aber die "Citizens" in beiden Liga-Partien als Sieger vom Platz. Vor dem aktuellen Duell befinden sich beide Klubs auf Augenhöhe.

Von Raffael Reisdorf

Das Derby bringt immer wieder überraschende Ergebnisse hervor. In den jüngsten sechs Manchester-Duellen innerhalb der Premier League setzten sich dreimal die "Red Devils" durch. Nur zweimal siegte City, einmal trennten sich die Teams unentschieden. Klarer Favorit der vergangenen Jahre war aber immer das Team von Trainer Pep Guardiola.

United mit Kurs auf Wiedergutmachung

Besonders in der vergangenen Saison demonstrierte Manchester City die eigene Stärke gegen den ungeliebten Nachbarn. Beim 2:0-Sieg im Old Trafford führten die "Skyblues" den Gastgeber nach Belieben vor.

Ein ähnliches Bild präsentierte sich den Zuschauern auch beim Rückspiel. Am Ende stand ein im Endergebnis noch deutlicheres 4:1 für City. Eine Hypothek, die United nicht auf sich sitzen lassen will - die "Red Devils" sind auf Wiedergutmachung aus.

Bernardo Silva jubelt beim Auswärtssieg von Manchester City im Old Trafford

Auch Trainer Erik ten Hag betonte auf der Pressekonferenz vor seinem ersten Derby die klare Mission: "Wir wollen jedes Spiel gewinnen, also ist das Ziel für Sonntag nichts anderes."

Bei City dominiert Haaland

Der Blick auf den Saisonstart in der Premier League verrät aber die unbestreitbare Tatsache: City ist und bleibt das Maß aller Dinge. Bei den noch ungeschlagenen "Skyblues" überragt besonders die ligaweit beste Offensive. Bereits 23 Tore schoss das Team um Kapitän Ilkay Gündogan.

Der überragende Mann ist dabei der Ex-Dortmunder Erling Haaland. Die norwegische Urgewalt war alleine in der Liga schon elfmal erfolgreich und trifft im Schnitt alle 52 Minuten.

Falls das noch nicht beeindruckend genug ist: Der 22-jährige Stürmer erzielte Ende August innerhalb von fünf Tagen gleich zwei lupenreine Hattricks. Haaland brauchte auch im System von Guardiola keine Anlaufzeit für seine Wahnsinns-Leistungen.

Erling Haaland bejubelt seinen Treffer gegen Aston Villa

United: Rechtzeitig in Form

Ganz so hervorragend steht es um Stadtrivale United nicht. Maßgeblicher Grund für die Vier-Punkte-Differenz ist dabei der Fehlstart der "Red Devils". Nach der 1:2-Auftaktpleite gegen Brighton and Hove Albion und der darauffolgenden 0:4-Klatsche in Brentford schrillten im Stadtteil Trafford bereits früh in der Saison alle Alarmglocken.

Der Tiefpunkt in Brentford war aber gleichzeitig Beginn der sportlichen Wende. Seither konnte der englische Rekordmeister alle Ligaspiele für sich entscheiden. Rechtzeitig vor dem Derby sind die "Red Devils" zurück in Form und geben sich angriffslustig:

"Es ist ein wichtiges Spiel in der Region Manchester, und ich freue mich darauf. Wir werden alles tun, um das Spiel zu gewinnen", sagte Trainer Erik ten Hag auf der Pressekonferenz.

Bei United überzeugt das Kollektiv

Dabei steht United in der laufenden Saison nicht für spektakulären Hurra-Fußball. Die "Red Devils" erzielten gerade mal acht Tore. Auch beim Blick auf die individuellen Leistungen sticht kein Akteur hervor. Die Torschützen sind schnell genannt: Jadon Sancho und Marcus Rashford trafen jeweils dreimal. Dahinter kommen Cristiano Ronaldo, Bruno Fernandes und Antony mit jeweils einem Treffer.

Dafür arbeitet das Kollektiv unter ten Hag gut zusammen. Der niederländische Trainer setzt auf taktische Disziplin: "Wir müssen nach unseren Regeln und Prinzipien unser Bestes geben. Es geht darum, unseren Spielplan auszuführen, um ein Ergebnis zu erzielen."

"CR7" ordnet sich unter

Auch die Unruhe um Cristiano Ronaldo, der im Sommer offensichtliche Abwanderunspolitik betrieb, hat sich mittlerweile gelegt. Der portugiesische Superstar hat seinen Platz im System von ten Hag akzeptiert und bringt seine Leistungen nun von der Bank.

Am Sonntag könnte es aber zur Startelf-Rückkehr für Ronaldo kommen. Für Marcus Rashford kommt die Partie wohl noch zu früh. "CR7" begann in der bisherigen Saison nur einmal - ausgerechnet beim 0:4 in Brentford am zweiten Spieltag.

Guardiola voller Vorfreude

Am Sonntagnachmittag gehen die Klubs also auf ungewohnter Augenhöhe ins Derby. Für Guardiola bringt die Rivalität jedoch unter allen Vorzeichen besondere Konstellationen hervor: "Große Rivalen machen dich besser. Gegen United wird es immer so sein." Der Spanier zeigte sich auf der Pressekonferenz voller Eifer: "Ich freue mich". Los geht es um 15.00 Uhr.