Frauenfußball | Champions League VfL-Frauen: Vorfreude auf die neue Champions League

Stand: 06.10.2021 10:23 Uhr

Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg starten heute in die neue Champions League. Zum Auftakt der Gruppenphase tritt der deutsche Vizemeister beim FC Chelsea in London an.

Vor der Partie bei den Engländerinnen, die um 21 Uhr angepfiffen wird, mussten die "Wölfinnen" allerdings einen personellen Schock verdauen: Wegen einer Knie-Operation fällt Top-Stürmerin Ewa Pajor mehrere Monate aus. Gegen Chelsea, der höchsten VfL-Hürde in der Gruppenphase, muss Trainer Tommy Stroot zudem auf Alexandra Popp verzichten, die ebenfalls wegen einer Knieverletzung noch bis Jahresende fehlen wird.

Kellermann: "Nicht Favorit, aber nicht chancenlos"

"Das ist das erste Spiel in dieser Saison, in dem wir nicht Favorit sind. Wir haben in den letzten Jahren Weltklasse-Spielerinnen abgeben müssen, während Chelsea den Kader mehr und mehr verstärkt hat. Für mich sind sie einer der Top-Favoriten für den Gewinn der Champions League", sagte Ralf Kellermann, der Sportliche Leiter der VfL-Frauen dem "sportbuzzer": "Das heißt aber nicht, dass wir nicht ambitioniert sind. Wir haben auch einiges aufzubieten, sind vielleicht nicht der Favorit, aber auch auf keinen Fall chancenlos."

Der VfL-Aderlass seit 2018 ist groß: Tessa Wullaert, Nilla Fischer, Caroline Graham-Hansen, Babett Peter, Sara Björk Gunnarsdóttir, Noelle Maritz, Pernille Harder, Ingrid Syrstad Engen und Fridolina Rolfö haben die "Wölfinnen" verlassen, Lena Goeßling, Zsanett Jakabfi sowie Lara Dickenmann ihre Karrieren beendet. Zudem gab es einen Wechsel auf der Trainerbank - Stroot folgte auf Stephan Lerch, der zur TSG Hoffenheim ging.

Weitere Gegner Juventus Turin und Servette Genf

Platz zwei in der Gruppe A hinter den Londonerinnen, gegen die der VfL in der vergangenen Saison im Viertelfinale (1:2 und 0:3) ausgeschieden war, sollte angesichts der beiden weiteren Gegner Juventus Turin (13. Oktober) und Servette Genf (9. November) dennoch drin sein. Den jüngsten ersten Punktverlust in der Bundesliga - nur 2:2 beim SC Freiburg - haben die Wolfsburgerinnen abgehakt: "Natürlich wäre es besser gewesen, mit einer weißen Weste nach London zu reisen. Unsere Vorfreude auf die neue Champions League trübt das allerdings nicht", so Kellermann.

Neuer Modus, deutlich mehr Prämien

Der europäische Top-Wettbewerb bietet einige Neuerungen: Erstmals gibt es eine Gruppenphase und einheitliche Anstoßzeiten (18.45 Uhr und 21 Uhr). Dank der neuen zentralen TV-Vermarktung verdienen die teilnehmenden Clubs auch deutlich mehr als zuvor. Neben den 400.000 Euro Startgeld gibt es insgesamt 24 Millionen Euro an Prämien - das ist das Vierfache im Vergleich zur Vorsaison.

Strategisches Ziel ist es, die Zuschauerzahlen und den kommerziellen Wert in fünf Jahren zu verdoppeln. "Wir sind begeistert von diesem Schritt, weil es der richtige ist. Ich hoffe, Spielerinnen, Teams und Fans stehen dahinter. Ich bedauere nur, dass ich da selbst nicht mehr mitspielen kann", sagt Nadine Kessler, UEFA-Abteilungsleiterin und frühere Weltfußballerin des VfL Wolfsburg.

Dieses Thema im Programm:
NDR 2 Sport | 06.10.2021 | 23:03 Uhr