Fußball | Nations League Nations League: Frankreich kämpft Belgien nach Rückstand nieder

Stand: 07.10.2021 23:35 Uhr

Frankreich hat im Halbfinale der Nations League die Partie gegen Belgien gedreht und ist ins Finale gegen Spanien eingezogen. "Les Bleus" lagen zur Pause zwei Tore zurück - doch das reichte Belgien nicht.

Die Franzosen konnten sich am Ende mit 3:2 durchsetzen. Yannick Carrasco brachte Belgien in der 37. Minute in Führung, noch vor der Pause erhöhte Romelu Lukaku mit einem Traumtor (41.). Karim Benzema gelang eine gute Viertelstunde nach Wiederbeginn der Anschlusstreffer, ehe Kylian Mbappé per Strafstoß den Ausgleich erzielen konnte (69.). Den umjubelten Schlusspunkt setzte Theo Hernandez, der jüngere Bruder von Bayern-Verteidiger Lucas Hernandez (90.). "Niemand hat zur Halbzeit geglaubt, dass es noch möglich ist. Das kann ich bei dem Spielstand nachvollziehen, aber wir waren hier, um alles auf dem Platz zu lassen und ins Finale einzuziehen", sagte Trainer Didier Deschamps beim TV-Sender TF1.

Schon in der vierten Minute bereitete Lukaku fast das 1:0 für die Gastgeber vor: Wuchtig setzte sich der Angreifer auf der rechten Seite durch und passte den Ball scharf nach innen. Jules Koundé in der Innenverteidigung hatte Schwierigkeiten mit der Hereingabe, da stand Kevin de Bruyne plötzlich völlig frei. Aber Hugo Lloris im Kasten der Franzosen lenkte den Ball mit einem Blitzreflex an den Pfosten.

"Les Bleus" umständlich

Frankreich agierte vor allem im Angriff ineffizient und umständlich: Mbappé tauchte zweimal im Strafraum der Gastgeber auf, beim ersten Mal überholte er dank seiner schier unglaublichen Geschwindigkeit den Ball, beim zweiten Mal schoss er aus zentraler Position zu schwach und zu zentral auf Keeper Thibault Courtois (24.). Aber während der ersten 45 Minuten gab es nichts, was die - jeder für sich - herausragenden Stürmer Antoine Griezmann, Benzema und Mbappé verband.

Die Partie verflachte, doch nach einer halben Stunde schreckte Eden Hazard die Franzosen nach Zuspiel von erneut Lukaku am Elfmeterpunkt auf: Koundé war mit einer starken Grätsche zur Stelle und verhinderte die belgische Führung.

Doch die war dann in der 37. Minute fällig: De Bruyne bediente Carrasco auf der linken Seite, der zog mit zwei Schritten nach innen und schloss mit einem Flachschuss neben den linken Pfosten unhaltbar ab. Nur vier Minuten später dann ein Traumtor von Lukaku: Nach Steckpass von de Bruyne enteilte der Stürmer vom FC Chelsea Lucas Hernandez und drosch den Ball aus spitzem Winkel unter die Latte.

Frankreich nach dem Wechsel wie verändert

Nach der Pause, in der beide Trainer noch auf Wechsel verzichteten, bemühte sich die Mannschaft von Trainer Didier Deschamps, den Druck auf Belgien zu vergrößern. In der 58. fast der Anschlusstreffer: Mbappé brachte nach einem imposanten Dribbling über rechts den Ball auf Griezmann, der aus zentraler Position neben das Tor schoss.

Doch in der 61. Minute der etwas glückliche, aber trotzdem sehr verdiente Anschlusstreffer: Nach einem erneut sehr starken Dribbling von Mbappé rutschte Benzema bei einem Drehschuss weg, schoss den Ball aber aufs und mit etwas Glück auch ins Tor. Zu große Passivität der Belgier hatte die Franzosen zurück ins Spiel gebracht. Und damit nicht genug.

Mbappé trifft vom Punkt

Denn nach einem Foul von Youri Tielemans an Griezmann entschied der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert nach Video-Studium der Bilder auf Elfmeter: Mbappé beglückwünschte sich und die Equipe Tricolore zu seinem 50. Länderspiel mit einem supersicher verwandelten Strafstoß zum Ausgleich.

Jetzt war Belgien auch wieder aufgewacht: De Bruyne scheiterte mit einem Fernschuss an Lloris. Doch die plötzlich wieder offensivere Ausrichtung der Gastgeber ergab Räume für Frankreich: Der gerade eingewechselte Aurélien Tchouaméni zog aus 20 Metern ab, Courtois entschärfte den platzierten Schuss. Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit traf Pogba bei einem Freistoß nur das Lattenkreuz.

Siegtreffer durch Theo Hernandez

Der Siegtreffer der Franzosen wurde von Benjamin Pavard eingeleitet: Pavard machte über den rechten Flügel Dampf und flankte den Ball aus vollem Lauf in die Mitte. Jason Denayer schlug am ersten Pfosten einen Querschläger und bugsierte das Leder so vor die Füße von Theo Hernández, der sich die Kugel einmal vorlegte und anschließend aus 15 Metern halblinker Position stramm in die rechte Ecke setzte.

Im Finale der Nations League trifft Frankreich nur auf Spanien, das am Mittwoch Italien bezwungen hatte. Das Erste und sportschau.de übertragen das Finale live (10.10.21, ab 20.15 Uhr).