Kai Havertz (r) jubelt mit David Raum (l) und Jonathan Tah

Deutschland - Israel 2:0 Erst Havertz, dann Werner - Deutschland gewinnt Testspiel gegen Israel

Stand: 26.03.2022 23:18 Uhr

Achtes Spiel, achter Sieg: Die Bilanz von Hans-Dieter Flick als Fußball-Bundestrainer bleibt makellos. Der Testspielerfolg gegen Israel war nie in Gefahr, hätte aber höher ausfallen müssen.

Gegen Israel spielt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft besonders gerne. Am Samstagabend (26.03.2022) gewann Deutschland in Sinsheim 2:0 (2:0), es war im fünften Länderspiel gegen Israel der fünfte Sieg. Die Tore erzielten Kai Havertz (36. Spielminute) und Timo Werner (45.+1), beide Treffer fielen nach Standardsituationen.

Nach sieben Pflichtspielen war das achte Länderspiel unter Bundestrainer Hans-Dieter Flick diesmal keins um Punkte. Die Bilanz von Flick bleibt dennoch makellos, am Ende stand der achte Erfolg für Deutschland. Er hätte noch höher ausfallen können, doch Thomas Müller schoss in der 89. Minute einen Strafstoß an den Pfosten.

Deutschland kann wieder Standardsituationen

Flick, den alle nur Hansi nennen, war dann auch zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Auch die Sache mit den Toren nach ruhenden Bällen gefiel ihm natürlich. "Acht Spiele, sechs Standardtore - das lässt sich schon sehen", sagte Flick. Er hatte mit dem Dänen Mads Buttgereit einen Trainer extra für solche Situationen in sein Team geholt, es hat sich gelohnt.

Wie es tatsächlich um die Entwicklung der deutschen Nationalmannschaft steht, darüber ließen sich nach diesem ungleichen Duell allerdings kaum Erkenntnisse gewinnen. Weil eben auch Israel kein ein Gegner auf Augenhöhe war, so wie zuvor schon Liechtenstein, Nordmazedonien, Rumänien, Armenien oder Island. "Wir haben einige Torchancen herausgespielt, die wir nicht genutzt haben. Aber im Großen und Ganzen war das nach vier Monaten und im ersten Spiel im neuen Jahr ein guter Auftritt von uns", sagte der Torschütze Werner dem ZDF.

Anne van Eickels, Sportschau, 27.03.2022 10:18 Uhr

Marciano macht einen auf Spielverderber

Den Ball hatte Deutschland in der ersten Hälfte gleich sehr oft, es war keine Überraschung. Nur fehlte es dem Team von Flick im letzten Drittel des Spielfelds zunächst an Ideen, auch an der nötigen Präzision und am Tempo. Als die Aktionen nach gut 20 Minuten zielgerichteter wurden, machte Israels Torhüter Ofir Marciano den Spielverderber.

Erst parierte Marciano einen Volleyschuss von Havertz aus kurzer Distanz stark mit einer Hand (29.), später rettete er mit dem Fuß, wieder kam der Schuss von Havertz (35.).

Erst Havertz, dann Werner - Pausenführung für Deutschland

Die Führung für Deutschland fiel keine sechzig Sekunden später nach einer Ecke - und diesmal hatte Marciano keine Abwehrmöglichkeit. Der starke David Raum brachte den Ball von der rechten Seite in die Mitte. Am kurzen Pfosten kam Havertz frei zum Kopfball - 1:0.

Auch der zweite Treffer für die DFB-Auswahl fiel nach einer Standardsituation. Vom linken Stafraumrand hob Ilkay Gündoğan in der Nachspielzeit der ersten Hälfte den Ball auf den kurzen Pfosten, wo Werner mit dem rechten Fuß links in Eck vollendete.

Timo Werner (l.) umkurvt Israels Torhüter Ofir Marciano

Timo Werner (l.) umkurvt Israels Torhüter Ofir Marciano

Immer wieder hält Marciano

Auch nach der Pause war Deutschland die spielbestimmende Mannschaft. Richtig gefährlich wurde es aber erst wieder in der 60. Minute, als der Ball nach einer Flanke von Müller und einer missglückten Abwehraktion vor den Füßen des aufgerückten Rechtsverteidigers Thilo Kehrer landete. Kehrer zog volley ab, es war ein schöner Schuss, doch Marciano parierte sehenswert.

Acht Minuten später war es wieder Marciano, der eine deutlichere Führung für Deutschland verhinderte. Nach einer Hereingabe von Müller zog Julian Draxler mit dem Außenrist ab, es wurde ein gefährlicher Aufsetzer. Aber Marciano hielt auch diesen Schuss.

Deutschland und Israel scheitern vom Punkt

Als Joker Lukas Nmecha kurz vor Spielende im Strafraum zu Boden ging, gab es Strafstoß für Deutschland. Es war natürlich eine Sache für Müller, der allerdings zu genau zielte. Sein Schuss klatschte an den Pfosten.

In der Nachspielzeit bekam dann auch Israel einen Strafstoß. DFB-Debütant Nico Schlotterbeck hatte ein starkes Spiel gemacht, nur einmal patzte er. Im Strafraum traf er Yonatan Cohen und nicht den Ball. Cohen trat selbst an - und scheiterte an Kevin Trapp, der in der zweiten Hälfte im deutschen Tor gestanden hatte.

Für Deutschland geht es am Dienstag (29.03.2022) mit dem nächsten Testspiel weiter. In Amsterdam trifft die DFB-Elf auf die Niederlande - womöglich wird sich dann zeigen, wie es wirklich steht um die Weiterentwicklung der deutschen Nationalmannschaft.