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Nun saß er da und sprach. Joachim Löw. Bundestrainer. "Leitender Angestellter" beim Deutschen Fußball-Bund, wie er es selbst mal erwähnte. Löw muss tatsächlich mal kurz daran geglaubt haben, dass es Vorgesetzte beim DFB gibt, die ihm etwas zu sagen hätten. Vielleicht sogar, dass er aufhören soll. Sofort.
"Es mag sein, dass der Ausgang offen ist", habe der Bundestrainer gedacht, als er am Montag (30.11.2020) Rechenschaft ablegen sollte nach dem 0:6 der deutschen Nationalmannschaft in Spanien. So hatte sich das jedenfalls in allen Schilderungen zuvor angehört. So, wie es Löw eine Woche später darstellte, war es seine Demonstration der Stärke.
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Vertrauensbeweis eingefordert und erhalten
Einen klaren Vertrauensbeweis habe er eingefordert, und den habe er auch erhalten. Einen Dissens mit Fritz Keller, dem Präsidenten des DFB, räumte Löw indirekt ein. Aber das sei jetzt aus der Welt geschafft.
Eine Pressemitteilung, in der dem Bundestrainer Zeit eingeräumt wurde, um die Enttäuschung nach dem Debakel von Sevilla zu verarbeiten, fand er "unverständlich". Er, Joachim Löw, habe keine Zeit gebraucht. Er sei auch nicht abgetaucht, wie es zu lesen und hören gewesen sei. Er entscheide nur selbst darüber, wann er spreche. So wie er für sich und seinen Stab entschieden habe, "in diesem Jahr" nicht mehr ins Stadion zu gehen. So schütze er sich und andere vor der Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus.
Löw: "Da herrscht Explosionsgefahr bei mir". Sportschau. 07.12.2020. 01:21 Min.. Verfügbar bis 07.12.2021. Das Erste.
Der Bundestrainer oben, der Rest darunter
Etwas mehr als eine Stunde lang sprach Löw am Montag. Er zeichnete das Bild eines weiter sehr motivierten Bundestrainers. Er zeichnete auch ein neues Organigramm des Deutschen Fußball-Bundes. Oben er, der leitende Angestellte, der Rest darunter.
Löw rief den gespalteten Verband zu "Geschlossenheit" auf. Die "Störfeuer", wie er den Machtkampf zwischen Präsident Keller und Generalsekretär Friedrich Curtius nannte, "müssen nicht sein".
Besonders die Indiskretionen, dass brisante interne Vorgänge auf schnellem Weg an Medien durchgestochen worden waren, hätten ihn "maßlos geärgert". Das habe er, der leitende Angestellte, den Chefs auch "klargemacht".
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Löw ist nur als Boss zu bekommen
Joachim Löw hat nach dem Gewinn der WM 2014 beschlossen, dass ihm niemand mehr etwas kann, auch keine WM 2018, erst recht kein einziges Spiel, das mit 0:6 verloren geht.
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Sein letzter Satz am Montag war: "Ich glaube, in der Beziehung hat man mich schon verstanden." Es spielt keine Rolle, welche Beziehung er meinte, denn im Verband wird jeder in jeder Beziehung verstanden haben, dass sie den leitenden Angestellten Joachim Löw nur mit Joachim Löw als Boss bekommen.
Bierhoff analysiert und bekennt sich zu Löw. Sportschau. 04.12.2020. 01:25 Min.. Verfügbar bis 04.12.2021. Das Erste.
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Löw frustriert: "Es hat gar nichts funktioniert". Sportschau. 17.11.2020. 07:53 Min.. Verfügbar bis 17.11.2021. Das Erste.
Stand: 07.12.2020, 19:49