Nationalmannschaft | Marketing Bierhoff könnte ohne Begriff "Die Mannschaft" auskommen

Stand: 03.06.2022 08:25 Uhr

In der Debatte um den Begriff "Die Mannschaft" für die deutsche Fußball-Auswahl hat sich DFB-Direktor Oliver Bierhoff offen für eine kritische Diskussion gezeigt.

Am Trainingsplatz in Herzogenaurach ziert der Schriftzug "Die Mannschaft" noch wie selbstverständlich eine Werbebande. Doch nach Jahren heftiger Diskussionen zeichnet sich immer deutlicher ab: Der Begriff dürfte bald aus dem Umfeld der DFB-Elf verschwinden.

Watzke: "Begriff ist mir zu abgehoben"

Selbst Oliver Bierhoff könnte "damit leben", sollte das DFB-Präsidium den Daumen senken, wie er im "Spiegel" bestätigte. Der Geschäftsführer Nationalmannschaften und Akademie gilt als Schöpfer des 2015 eingeführten Slogans.

"Dieser Begriff ist mir zu abgehoben", sagte DFB-Vize Hans-Joachim Watzke kürzlich, "es ist respektlos gegenüber allen anderen erfolgreichen Mannschaften." Dabei müsse der Verband "bodenständiger werden".

Mehrere missglückte Aktionen

Er "hänge nicht" an der Wendung, sagte Bierhoff und ergänzte spitz: "Wenn jemand bessere Vorschläge hat, was wir auf den Bus schreiben können, darf er sie gerne unterbreiten."

Schon nach dem WM-Desaster 2018 war "Die Mannschaft" auf den Prüfstand gekommen. Viele brachten die Betitelung mit missglückten Marketing-Aktionen wie "Best neVer rest" oder "#zsmmn" in Verbindung. "Das ist kein Label", hält Bierhoff dagegen, die DFB-Elf werde nunmal im Ausland häufig so bezeichnet. Analog zur "Equipe" bei Weltmeister Frankreich oder "La Squadra" von Europameister Italien.

Bierhoff verteidigt Begriff

Der Ausdruck "polarisiert, das weiß ich", sagte Bierhoff, aber es müsse "sachliche Gründe geben, ihn abzuschaffen, nicht nur emotionale". Guten Argumenten gegen den "gewachsenen Begriff mit unglaublicher Ausstrahlung" wolle er sich nicht verschließen. Aber: Die Mehrheit der Fans sehe "Die Mannschaft" positiv, "vor allem junge. Ob mit oder ohne "National" vor der "Mannschaft."