Argentinier geht in Frankreich auf Torejagd Vertrag über zwei Jahre - Lionel Messi spielt künftig für PSG

Stand: 10.08.2021 23:00 Uhr

Lionel Messi spielt künftig für Paris Saint-Germain. Das bestätigte der Verein am späten Dienstagabend (10.08.2021). Messis Vater und Manager Jorge hatte den Transfer laut spanischen Medien zuvor als fix gemeldet, der Klub hat für Mittwoch eine Pressekonferenz angekündigt.

Schon seit Sonntagnachmittag hatten sich PSG-Fans am Flughafen Le Bourget versammelt, um die Ankunft des argentinischen Superstars live miterleben zu können. Allein: Von Messi, 34, war lange nichts zu sehen. Erst am Dienstag tauchten die Bilder auf, auf die sie in Paris sehnsüchtig gewartet hatten. Da stand nun Messi, am Flughafen in der französischen Hauptstadt und im weißen T-Shirt mit der Aufschrift "Paris", und er winkte den wartenden Fans zu.

PSG bestätigt Dienstagabend

Messis Vater Jorge hatte den Wechsel laut spanischen Medien zuvor bereits bestätigt. Eine Vollzugsmeldung von PSG hingegen stand noch aus - sie kam dann am Dienstagabend. "Ich kann es kaum erwarten, in Paris ein neues Kapitel meiner Karriere zu beginnen", sagte der Argentinier nach der Vertragsunterschrift, "der Klub und seine Vision harmonieren perfekt mit meinen Ambitionen."

Bei PSG wird Messi das Trikot mit der Nummer 30 tragen, sein Vertrag läuft über zwei Jahre und enthält die Option auf eine dritte Spielzeit. Das gab der Klub in einer Mitteilung bekannt.

PSG veröffentlichte geheimnisvolles Video

Zuvor hatte Paris Saint-Germain in den sozialen Netzwerken ein Video gepostet, das Neuigkeiten auf dem Transfermarkt ankündigte. Der Name Messi tauchte darin nicht auf - doch wer aufmerksam hinsah, konnte für einen Bruchteil von Sekunden einen Fußballer im Trikot der argentinischen Nationalmannschaft sehen. Er trug die Nummer zehn, Messis Nummer.

In einer anderen Sequenz sah man die Trikots von Neymar und Mbappe an Haken in der Kabine aufgehängt. Zwischen ihnen war ein Platz frei. PSG schrieb dazu: "Neuer Diamant in Paris." Der Diamant war natürlich Messi, Zweifel gab es längst keine mehr. Auch weil Neymar, mit dem Messi schon in Barcelona zusammengespielt hatte, sich bei Instagram zu Wort meldete. "Wieder zusammen", postete Neymar in einer Instagram-Story: "Neymar jr. & Leo Messi". Dazu ein Herz in rot, eines in blau.

Für Mittwochvormittag hat Paris nun eine Pressekonferenz angekündigt. Der vereinseigene Sender streamt natürlich, Beginn der Sendung ist eine Stunde vor dem angesetzten Startpunkt.

Neuer Herausforderung nach 21 Jahren

Nach 21 Jahren in Katalonien schnürt Messi also für einen anderen großen internationalen Klub die Schuhe. Für Barcelona hatte er in 778 Pflichtspielen 672 Tore erzielt, eine unglaubliche Bilanz. Zusammen hatten Messi und Barcelona 35 Titel geholt - doch zu einer Verlängerung seines Vertrags, der Ende Juni ausgelaufen war, kam es nicht. Eigentlich waren sich beide Parteien einig gewesen, so hatten sie es zumindest verkündet.

Dass Messi fortan für PSG spielt und nicht mehr für Barcelona, lag an den Statuten des Financial Fair Play. Angeblich war Messi bereit, auf die Hälfte seiner Bezüge bei Barca zu verzichten. Doch Barcelona ist nach übereinstimmenden Medienberichten eben auch mit fast 490 Millionen Euro verschuldet.

PSG rüstet mächtig auf

Paris ist offenbar in einer besseren Situation als Barcelona. Die Millionen aus Katar fließen weiterhin, und Klub-Präsident Nasser Al-Khelaifi scheint den Wettberbsvorteil gegenüber der Konkurrenz nutzen zu können. So konnten vor Messi schon Sergio Ramos, Achraf Hakimi, Gianluigi Donnarumma und Georginio Wijnaldum als PSG-Neuzugänge vermeldet werden. Ramos allerdings könnte nach einer im Training erlittenen Wadenverletzung bis zu acht Wochen ausfallen.

Agüero lange verletzt

Ob der Weggang des Stars für den FC Barcelona Fluch oder Segen sein wird, muss sich natürlich herausstellen. Einerseits war Messi auch in den vergangenen Jahren immer noch jener Spieler, der in engen Spielen den Unterschied ausmachen konnte. Andererseits blockierte er offensichtlich auch immer mal wieder die Entwicklung einiger Teamkollegen, eben weil er so dominant spielte.

Wer beim FC Barcelona nun in Messis Fußstapfen treten wird, ist noch völlig offen. Im ersten Testspiel des FCB nach Messi erzielte Zugang Memphis Depay einen Treffer nach Vorarbeit des 18-jährigen Yusuf Demir. Der Nachwuchsmann wurde von Trainer Ronald Koeman auf der Messi-Position eingesetzt und gilt als großes Talent. Aber ob das reicht?

Sergio Agüero wird diese Lücke erst einmal nicht füllen können. Wie der Verein am Montag mitteilte, erlitt der 33-jährige Argentinier eine Sehnenverletzung in der rechten Wade und wird voraussichtlich zehn Wochen ausfallen. Agüero war Ende Mai ablösefrei vom englischen Meister Manchester City zu den Katalanen gewechselt.