Fußball in England Verkauf von Derby County erneut gescheitert

Stand: 13.06.2022 22:18 Uhr

Der Verkauf des englischen Fußballklubs Derby County ist zum dritten Mal gescheitert - die Zukunft des Klubs ist ungewiss.

Der amerikanische Geschäftsmann Chris Kirchner galt als der potenzielle neue Besitzer des Klubs, nun zog er sein Gebot offiziell zurück. Kirchner sei es nicht gelungen, das benötigte Geld für den Kauf des Klubs zu hinterlegen, teilten die Insolvenzverwalter mit. Am Freitag war eine weitere Frist verstrichen, den Kauf abzuwickeln.

Medienberichten aus England zufolge befinde sich Kirchner mit Gehaltszahlungen an Angestellte einer eigenen Firma im Rückstand, auch Sponsoringverträge mit einem Eishockeyteam aus den USA würden von ihm nicht erfüllt.

Die Zeit drängt - in zwei Wochen kommt der Spielplan

Die English Football League (EFL), die in England die 2., 3. und 4. Liga organisiert, erklärte am Sonntag (12.06.2022), sie sei "zunehmend besorgt" über die "andauernden Verzögerungen" beim Verkauf des Klubs sei. Der Spielplan für die Saison 2022/23 werde in zwei Wochen veröffentlicht, der Ablauf stelle ein "echtes Risiko für die Integrität des Wettbewerbs" dar.

Die Zukunft des Klubs ist ungewiss. "Wir sind uns im Klaren, dass diese Nachrichten manche beunruhigen wird", teilten die Insolvenzverwalter mit. Man werde sich aber mit "einer wachsenden Zahl an Interessenten beschäftigen, die ein wirkliches Interesse an einer schnellstmöglichen Übernahme haben".

Die EFL kündigte an, die "Verwalter des Klubs proaktiv zu unterstützen, während diese sich weiterhin mit einer Reihe von Interessenten beschäftigen, damit das Ziel eines Verkaufsabschlusses frühestmöglich erreicht wird". Einer könnte laut britischer Medien Mike Ashley sein. Der britische Geschäftsmann besaß zuletzt Newcastle United, bevor er den Klub an eine aus Saudi-Arabien geführte Investorengruppe verkaufte.

Dritte geplatzte Übernahme

Es ist das dritte Mal, dass ein Verkauf des Klubs scheitert. Im März 2021 platzte eine Übernahme durch eine Finanzgruppe aus Abu Dhabi, im Mai 2021 gelang es nicht, eine Einigung mit einem spanischen Geschäftsmann zu erzielen.

Derby County wurde in der Saison 2021/22 mit mehreren Punktabzügen belegt. Zwölf Punkte wurden für den Gang in die Insolvenzverwaltung abgezogen, neun für Verstöße gegen die Finanzregularien. Diese Verstöße waren auch Gegenstand einer rechtlichen Auseinandersetzung.

Die Klubs aus Middlesbrough und Wycombe forderten Entschädigungen, da Derby sie unter mutmaßlich unfairen finanziellen Bedingungen sportlich überflügelte. Middlesbrough verpasste 2019 hinter Derby den Einzug in die Aufstiegs-Playoffs zur Premier League, Wycombe stieg 2021 einen Punkt hinter Derby aus der 2. Liga ab