Spanien | Supercup Spanischer Supercup: Real Madrid schlägt FC Barcelona in Saudi-Arabien

Stand: 12.01.2022 22:52 Uhr

Real Madrid hat das Finale des spanischen Supercups erreicht. In der saudi-arabischen Hauptstadt Riad gewann Madrid in der Verlängerung gegen den FC Barcelona.

Madrid bezwang den FC Barcelona am Mittwoch (12.01.2022) mit 3:2 (1:1) und zog in das Finale ein. Im anderen Halbfinale stehen sich am Donnerstag Atletico Madrid und Athletic Bilbao gegenüber. Das Finale findet am Sonntag statt.

Valverde entscheidet das Spiel in der Verlängerung

Real ging nach 25 Minuten durch Vinicius Junior in Führung, der Torwart Marc-André ter Stegen mit einem Linksschuss überwand. Doch der FC Barcelona glich noch vor der Pause durch einen kuriosen Treffer aus. Madrids Verteidiger Eder Militao schoss Barcelonas Luuk de Jong an, von dem der Ball erst an den Innenpfosten und dann ins Tor sprang.

Mitte der zweiten Halbzeit schien Real schon auf dem Weg zum Sieg, als Torjäger Karim Benzema mit einem Schlenzer in der 72. Minute die erneute Führung besorgte, doch der 19 Jahre alte Ansu Fati glich sieben Minuten vor dem Ende per Kopfball aus.

In der Verlängerung fiel die Entscheidung in einer Druckphase von Barcelona. Der Uruguayer Federico Valverde schloss einen Konter zum 3:2 für Real ab (98. Minute).

Ferran Torres mit Debüt in Barcelonas Startelf Startelf

Ferran Torres stand nach einer Corona-Infektion gleich in der Startelf des FC Barcelona. Es war der erste Einsatz für den MIttelfeldspieler, der Ende Dezember für 55 Millionen Euro von Manchester City gekommen war. Erst am Tag vor dem Supercup-Halbfinale allerdings wurde Torres offiziell registriert und ist erst seitdem spielberechtigt. Hintergrund ist die schlechte finanzielle Lage und die hohe Kostenstruktur des FC Barcelona.

Nur durch eine Vertragsverlängerung von Samuel Umtiti, die nach Klubangaben mit einem geringeren Gehalt einhergehen soll, konnten die Gesamtkosten so gesenkt werden, dass die finanziellen Regularien der spanischen Liga eine Spielberechtigung für Torres zulassen. Im Grundsatz dürfen die Kosten für den Kader die Grenze von 70 Prozent der Einnahmen nicht übersteigen. Den Klub drücken rund 1,35 Milliarden Euro Schulden.

Es geht ums Geld: Kritik am Kick in Saudi-Arabien

Die Austragung der Spiele in Saudi-Arabien hat finanzielle Hintergründe. Der spanische Fußballverband hatte mit Saudi-Arabien zunächst einen Vertrag über drei Jahre abgeschlossen. Der wurde aber inzwischen bis 2029 verlängert. Das bringt dem Verband 40 Millionen Euro pro Jahr. Die Menschenrechtslage in dem autoritären Golfstaat ist schlecht, die Menschenrechts-Organisation Amnesty International protestierte gegen die Spiele - vergeblich.

Bilbaos Stürmer Raul Garcia kritisierte zudem eine Entfremdung vom eigenen Publikum. "Das ergibt keinen Sinn. Der Fußball hat sich verändert, wir denken nicht mehr an die Fans", sagte er: "Wir vergessen das Wesentliche, die Atmosphäre, welche die Spiele ausmacht."