Primera Division "Komme nach Hause" - Xavi wird Trainer des FC Barcelona

Stand: 06.11.2021 13:48 Uhr

Der künftige Barça-Trainer Xavi Hernández ist am Samstag (06.11.2021) in Barcelona eingetroffen. Der sportlich und finanziell angeschlagene Klub und seine Fans setzen riesige Hoffnungen in den früheren Profi.

Tief in der Nacht zu Samstag (06.11.2021) beseitigte der FC Barcelona die allerletzten Zweifel. "Willkommen zu Hause", schrieb der Klub bei Twitter und veröffentlichte ein Video vom neuen Heilsbringer Xavi. Die Vereinsikone kehrt nach sechs Jahren als Trainer zurück und soll die schwer angeschlagenen Blaugrana zumindest sportlich wieder auf Kurs bringen.

"Ihr seid meine Fans, meine Leute", sagte Xavi im stimmungsvollen 44-Sekünder, der Szenen von seinem tränenreichen Abschied im Jahr 2015 enthielt. Barca sei "der Klub, den ich am meisten liebe. Und jetzt komme ich nach Hause", sagte Xavi: "Bis bald, Culers. Forza Barca."

Die Culers, so werden die Anhänger des FC Barcelona genannt, hatten spätestens seit der Entlassung von Ronald Koeman in der Vorwoche auf das Comeback von Xavi gehofft.

Fünf Millionen Euro Ablöse für Al Sadd

Bei den Gesprächen einer Delegation des katalanischen Klubs unter Leitung von Vizepräsident Rafael Yuste in Doha war es nach Medienberichten um die Zahlung von fünf Millionen Euro gegangen. Die standen Xavis derzeitigem Arbeitgeber Al Sadd den Informationen nach im Falle einer vorzeitigen Beendigung des eigentlich bis 2023 laufenden Trainervertrages zu.

Barça habe die Zahlung zunächst abgelehnt, hieß es. Nun solle die Summe zu gleichen Teilen vom FC Barcelona und Xavi aufgebracht werden, schrieb die spanische Zeitung "Mundo Deportivo".

Ein Scheitern lag in der Luft

Kurzzeitig hatte es zuvor gar so ausgesehen, als ob die Verhandlungen scheitern könnten. Al-Sadd-CEO Turki Al-Ali hatte am Freitag auf Twitter geschrieben: "Al Sadd ist nach der Zahlung der im Vertrag vereinbarten Summen mit Xavis Wechsel nach Barcelona einverstanden." Xavi sei ein bedeutender Teil der Geschichte von Al Sadd, und der Klub wünsche ihm für die Zukunft viel Erfolg, betonte Al-Ali. Alles schien schon eingetütet.

Nur etwa eineinhalb Stunden später aber berichtete "Mundo Deportivo", Vertreter des FC Barcelona seien über die Erklärung verärgert. Der Klub sei nicht bereit, die geforderte Summe zu zahlen. Es waren aufregende Stunden für alle, die es mit Barcelona halten. Und das Ende war ein positives.

Über Träume und die Realität

Xavi hatte zwischen 1998 und 2015 für Barca gespielt und mit dem Klub vier Mal die Champions League gewonnen. Mit der spanischen Nationalmannschaft wurde er Welt- und Europameister. Nun tritt er die Nachfolge des geschassten Trainers Ronald Koeman an. Auf den 41-Jährigen wartet die schwere Aufgabe, den Traditionsklub aus der sportlichen Krise nach dem Weggang von Superstar Lionel Messi zu führen.

"Ich gehe zurück an den Ort, an dem ich aufgewachsen bin, ich gehe zurück zum Klub meines Lebens", schrieb Xavi bei Instagram: "Ich kann nicht mit Worten beschreiben, welche Emotionen ich empfinde. Ich weiß, dass ich in einer schwierigen Zeit komme, aber ich stelle mich dieser Herausforderung mit den größten Hoffnungen." Und tatsächlich ist die Realität ja keine angenehme für alle, die es mit Barcelona halten. In der Liga steht der Klub nur im Mittelfeld der Tabelle, Geld ist knapp und die Stimmung war auch schon mal besser.

Xavi tritt also an als großer Hoffnungsträger in trüben Zeiten, es wird keine leichte Aufgabe.