Torhüterin Daphne van Domselaar  (l.) aus den Niederlanden wird gegen die verletzte Sari Van Veenendaal eingewechselt.

Nach Verletzung im Auftaktspiel EM-Aus für niederländische Keeperin van Veenendaal

Stand: 11.07.2022 11:56 Uhr

Titelverteidiger Niederlande muss im weiteren Verlauf der Fußball-EM auf Stammtorhüterin Sari van Veenendaal verzichten. Ihre Schulterverletzung aus dem Auftaktspiel gegen Schweden (1:1) lässt keine weiteren Einsätze in England zu.

Am Montagvomittag (11.07.2022) teilte der Niederländische Fußballverband die Hiobsbotschaft via Twitter mit. Weitere Untersuchungen hätten ergeben, dass die 32-Jährige infolge der Schulterblessur länger pausieren müsse. "Gute Besserung, Sari", hieß es in dem mit einem orangen Herzchen versehenen Tweet.

"Das ist eine schreckliche Nachricht. Vor allem für Sari, aber auch für unser ganzes Team. Sari ist viel mehr als nur eine Spielerin in unserer Mannschaft. Sie ist unsere Kapitänin und eine sehr wichtige Führungspersönlichkeit", wird Nationaltrainer Mark Parsons auf der Internetseite des Verbandes zitiert. "Wir werden sie furchtbar vermissen."

Keeperin Jacintha Weimar nachnominiert

Van Veenendaal war gegen Schweden schon nach zehn Minuten unglücklich mit Verteidigerin Stefanie van der Gragt zusammengestoßen. In der 22. Minute verließ sie schließlich mit Schmerzen und unter Tränen den Platz.

In den kommenden Spielen gegen Portugal am Mittwoch (13.07.2022) und die Schweiz am Sonntag (17.07.2022) wird voraussichtlich die 22 Jahre alte Daphne van Domselaar von Twente Enschede bei den "Oranje Leuwinnen" zwischen den Pfosten stehen. Jacintha Weimar von Feyernoord Rotterdam wird als Ersatz für van Veenendaal, die für weitere Behandlungen zurück in die Niederlande reist, zum Team in England stoßen. Die UEFA-Statuten machen das bei Verletzungen von Torhüterinnen möglich.

Einsätze von Nouwen und Groenen fraglich

Die im Spiel gegen Schweden mit einer Knöchelverletzung ausgeschiedene Verteidigerin Aniek Nouwen bleibt hingegen vor Ort. Ein Einsatz gegen Portugal wird vom Verband zwar nicht erwartet, sie arbeite aber im Camp der Niederländerinnen weiter an ihrer Genesung.

Bei Jackie Groenen, Mittelfeldspielerin von Manchester United, war ein Corona-Test am Wochenende positiv ausgefallen, wie der Verband am Sonntag (10.07.2022) mitteilte. Sie habe sich umgehend in Isolation begeben und werde zurückkehren, sobald sie wieder negativ getestet und beschwerdefrei ist.

Auch Cernoia und Wienroither positiv getestet

Auch von anderen Teams wurden bereits Corona-Fälle gemeldet. Die Italienerin Valentina Cernoia verpasste nach einem positiven Test die italienische Auftaktpartie gegen Frankreich am Sonntag (10.07.22). Am Samstag (09.07.22) hatte auch die Österreicherin Laura Wienroither ein entsprechendes Ergebnis erhalten. Sie hatte beim 0:1 gegen England durchgespielt. Damit fehlt die Verteidigerin im zweiten Gruppenspiel am Montag (11.07.22 / 18 Uhr MESZ) gegen Nordirland. Bei den Österreicherinnen war zuvor bereits Stürmerin Lisa Kolb wegen eines positiven Corona-Tests ausgefallen.

Engländerin Wubben-Moy erster Fall im Turnier

Bereits am Freitag (08.07.22) war der erste Corona-Fall des Turniers bekannt geworden. Betroffen war die englische Verteidigerin Lotte Wubben-Moy, die beim 1:0-Auftaktsieg der Gastgeberinnen gegen Österreich nicht zum Einsatz gekommen war.

Die UEFA-Regeln sehen vor, dass ein Team antreten muss, solange 13 gesunde Spielerinnen inklusive einer Torhüterin zur Verfügung stehen. Sollte dies nicht möglich sein, dürfen an Covid-19 Erkrankte durch nachnominierte Spielerinnen ersetzt werden.