Die finnische Trainerin Anna Signeul gibt Anweisungen.

Nach Vorrunden-Aus bei der EM Finnischer Fußballverband trennt sich von Trainerin Signeul

Stand: 26.07.2022 17:48 Uhr

Nach Martin Sjögren nun Anna Signeul: Zwei im Ausland tätige schwedische Trainer haben nach dem schwachen EM-Abschneiden ihrer Teams ihre Jobs verloren. Sjögren musste in Norwegen seinen Platz als Nationaltrainer räumen, Signeul in Finnland.

Man habe gemeinsam entschieden, dass die 61 Jahre alte Schwedin ihren Posten mit sofortiger Wirkung verlasse, teilte der finnische Fußballverband am Dienstag (26.07.2022) mit. Marko Saloranta, der Coach der U17-Juniorinnen, werde stattdessen interimsmäßig bei den WM-Qualifikationsspielen im September gegen Irland und Schweden auf der Bank sitzen. Ziel sei die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland 2023.

Finnland schied ohne Punkt aus

Signeul war seit 2017 finnische Nationaltrainerin. Ihr Vertrag wäre Ende des Jahres ausgelaufen und wurde nun aufgelöst. Bei der EM in England hatten die Finninnen ihre drei Vorrundenpartien allesamt verloren. Gegen Deutschland unterlag das Team zum Abschluss mit 0:3.

Ex-Assistentin beschrieb Signeul als Tyrannin

Während der EM hatte es Kritik am rauen Stil der Fußballlehrerin, vor allem gegenüber Kolleginnen in ihrem Trainerteam, gegeben. Ihre ehemalige Assistentin Maiju Ruotsalainen klagte live im öffentlich-rechtlichen TV-Sender Yle, ihre Ex-Chefin sei eine wahre Tyrannin. "Als ich Mutter geworden bin, wurde mir gesagt, dass ich nicht mehr die Trainerin sein könne, die ich ohne Kind war", sagte sie. Verbandschef Marco Casagrande hatte bereits während der EM eingeräumt, dass Ruotsalainen nicht die einzige Beschwerdeführerin gewesen sei.

Sjögren war entlassen worden, nachdem Norwegen - einst Europameister, Weltmeister und Olympiasieger - unter seiner Regie bereits zum zweiten Mal nacheinander nach einer EM-Vorrunde ausgeschieden war.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau | 26.07.2022 | 20:15 Uhr