Fußball | WM-Qualifikation Die Schweiz sticht Italien aus - auch England in Katar dabei

Stand: 15.11.2021 23:46 Uhr

Italien hat vier Monate nach seinem glanzvollen EM-Triumph die direkte Qualifikation zur Fußball-WM 2022 in Katar verpasst. Im Fernduell mit der punktgleichen Schweiz verspielte die "Squadra Azzurra" am Montag (15.11.2021) ihre Tabellenführung in der Gruppe C.

Italien enttäuschte beim 0:0 in Nordirland, während die Schweiz gleichzeitig Bulgarien mit 4:0 besiegte. Die Italiener müssen nun auf einen Erfolg in den Playoffs im Frühjahr hoffen. Dagegen konnten die Schweizer bereits ihre fünfte WM-Teilnahme nacheinander feiern. "Wir hätten es in dieser Gruppe viel früher klar machen müssen. Jetzt müssen wir es im März richten", sagte Italiens Trainer Roberto Mancini konsterniert.

Drei Tage nach dem dramatischen 1:1 im direkten Duell mit den Eidgenossen konnte Italien die Scharte der vergebenen Chance auf den vorzeitigen Sprung nach Katar nicht mehr auswetzen. Der viermalige Weltmeister, der bereits bei der vergangenen WM-Endrunde 2018 in Russland nur Zuschauer war, ließ die meisten seiner im zurückliegenden Sommer noch so hochgelobten Qualitäten überwiegend vermissen. 

Donnarumma hält Italien im Spiel

Das Team von Trainer Mancini konnte sich vielmehr bei seinem Torhüter Gianluigi Donnarumma bedanken, nicht in Rückstand zu geraten. Unter dem Druck der Informationen über die Schweizer Tore im Parallelspiel agierten die Italiener immer hektischer und konnten die Platzherren kaum in ernsthafte Gefahr bringen.

Noah Okafor bricht den Bann

Den Eidgenossen gelang in Luzern mit fünf Bundesliga-Legionären in der Anfangsformation zwar zunächst auch nicht die erhoffte Führung. Doch kurz nach der Pause brach Noah Okafor (48. Minute) den Bann. Der Augsburger Ruben Vargas sorgte neun Minuten später (57.) für die Entscheidung, ehe der Fürther Cedric Itten (72.) kurz nach seiner Einwechslung und einem aberkannten Treffer der Platzherren sowie Remo Freuler (90.) auf 4:0 stellten. In der Schlussphase galt die Aufmerksamkeit der Spieler von Coach Murat Yakin zunehmend dem Spielstand in Belfast, ehe die Schweizer erlöst jubelten. In Katar gehört die Schweiz zum insgesamt zwölften Mal in der WM-Geschichte zum Kreis der Endrunden-Teilnehmer.

Gruppe I: England mit zweistelligem Kantersieg

England hat sich in Gruppe I von Fußballzwerg San Marino nicht mehr vom Weg nach Katar abbringen lassen und vor allem dank Stürmer Harry Kane mühelos das Ticket zur WM-Endrunde 2022 gebucht. Der Vize-Europameister gewann in Serravalle nach vier Kane-Treffern mit 10:0 (6:0) und sicherte sich mit seinem höchsten Sieg seit 57 Jahren ungeschlagen mit 26 Punkten Platz eins. 

Polen, das ohnehin auf eine höchst unwahrscheinliche Niederlage der Engländer hoffen musste, verlor ohne den geschonten Weltfußballer Robert Lewandowski 1:2 (0:1) gegen Ungarn und geht als Gruppenzweiter (20 Punkte) in die Playoffs.

Kane steht nach seinem Viererpack (27. Handelfmeter, 32., 39. Handelfmeter, 42.) bei 48 Treffern im Nationaltrikot und zog mit Gary Lineker auf Platz drei der "ewigen" Torschützenliste der "Three Lions" gleich. Nur Wayne Rooney (53) und Bobby Charlton (49) liegen noch vor dem Star von Tottenham Hotspur. Zudem trafen Harry Maguire (6.), Filippo Fabri per Eigentor (15.), Emile Smith Rowe (58.), Tyrone Mings (69.), Tammy Abraham (78.) und Bukayo Saka (80.) gegen die überforderten Gastgeber, die nach Gelb-Rot für Dante Rossi (68.) in Unterzahl spielten.

Gruppe F: Dänemarks erste und bedeutungslose Blöße

Rein statistische Bedeutung hatten unterdessen in der Gruppe F Schottlands 2:0 (1:0)-Sieg gegen Gruppensieger Dänemark sowie Österreichs 4:1 (2:0) mit fünf Bundesliga-Spielern in der Startelf gegen Moldau. 

Die Schotten hatten bereits vor ihrem Erfolg gegen Dänemark den zweiten Platz und damit die Teilnahme an den Playoffs sicher. Die Auslosung für die "Hoffnungsgrunde", an der die zehn Gruppenzweiten und die zwei besten nicht schon für Katar qualifizierten Gruppensieger der Nations League teilnehmen, findet am 26. November (Freitag) in Zürich statt.

Vor England und der Schweiz war bereits neun Teams der Sprung zur WM-Endrunde gelungen. Neben dem automatisch qualifizierten Gastgeber Katar hatten in Europa schon Deutschland sowie Titelverteidiger Frankreich, der WM-Zweite Kroatien, der frühere Titelträger Spanien, der Weltranglistenerste Belgien, Dänemark und Serbien die Fahrkarte an den Golf gelöst. In Südamerika gelang bereits Rekordweltmeister Brasilien die Qualifikation.