Glasgow Rangers - Borussia Dortmund 2:2 Europa League: Außenseiter Glasgow kickt Dortmund endgültig raus

Stand: 24.02.2022 23:12 Uhr

Alles gegeben und dennoch nichts erreicht: Trotz eines engagierten Auftritts hat Borussia Dortmund bei den Glasgow Rangers den Einzug ins Achtelfinale der Europa League verpasst.

Das "Wunder von Glasgow" ist für Borussia Dortmund ausgeblieben. Nach dem deprimierenden 2:4 im Hinspiel spielte der BVB am Donnerstagabend (24.02.2022) vor 49.000 Zuschauern, darunter 800 aus Dortmund, im Ibrox Stadium bei den Rangers 2:2 (2:1).

James Tavernier (22. Minute) brachte Glasgow per Foulelfmeter in Führung, Jude Bellingham (31.) und Donyell Malen (42.) drehten die Partie vor der Pause für den BVB, ehe erneut Tavernier (57.) den Borussen den Zahn zog.

Hummels legt Finger in die Wunde

Schonungslos analysierte Mats Hummels die Gründe für das Ausscheiden. "Erstmal haben wir sie in der ersten Halbzeit komplett im Sack gehabt, da waren sie gut bedient. Dann kommen wir sehr schlecht aus der Halbzeit raus, ich mache den Fehler zum 2:2. Gefühlt hatten wir sie fast. Am Ende haben wir es nicht hier verloren, sondern letzte Woche in Dortmund", sagte er bei RTL. Der Abwehrchef sprach von einer "Riesenenttäuschung" und ergänzte: "Am Ende haben wir viel zu viele individuelle Fehler gemacht, mich eingeschlossen."

Bellingham scheitert am Pfosten

Dortmund hatte beim 6:0 in der Bundesliga gegen Borussia Mönchengladbach ordentlich Selbstvertrauen getankt und sorgte bei seinem Aufholjagdversuch für viel Alarm vorm Tor der Rangers. Nach einer Ecke von Julian Brandt brachte Bellingham (4.) den Ball per Schienbein noch aufs Tor, scheiterte aber am Pfosten. Nach Zuspiel von Marco Reus setzte wieder Bellingham (17.) den Ball von der Strafraumgrenze knapp neben den linken Pfosten.

BVB-Abwehr erneut mit Schwächen

Mit dem Zwei-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel im Rücken beschränkten sich die Rangers meist auf Spielkontrolle und profitierten von den bekannten Dortmunder Abwehrproblemen. Nach einem unnötigen Foul von Brandt an Ryan Kent gab es Strafstoß für die "Light Blues", den Tavernier sicher verwandelte.

Hinten pfui, vorne hui: Der BVB schaltete nun offensiv noch einen Gang höher. Eine Direktabnahme Brandts vom Elfmeterpunkt parierte Glasgows Torwart Allan McGregor (25.) stark. Sechs Minuten später traf Bellingham aus kurzer Distanz zum verdienten Ausgleich.

Hummels rettet auf der Linie

Die Dortmunder Aufholjagd hätte fast schon vor dem Pausenpfiff einen herben Dämpfer verpasst bekommen. Aber erst scheiterte Scott Arfield an BVB-Schlussmann Gregor Kobel, den Nachschuss von Alfredo Morelos (36.) kratzte Mats Hummels von der Linie. Nach vorne lief es besser für den BVB: Malen scheiterte zunächst noch an McGregor (37.) aus spitzem Winkel, ehe er fünf Minuten später aus kurzer Distanz Dortmunds Träume vom "Wunder" wieder befeuerte.

Defensiv-Fehler ohne Ende

Wegen der nicht mehr existierenden Auswärtstorregel fehlte den Dortmundern nun noch ein Treffer, um wenigstens die Verlängerung zu erreichen. Doch wieder brachten sich die Borussen durch Abwehrfehler um den Lohn ihrer Offensivanstrengungen. Erst konnte der eingewechselte Marius Wolf eine Flanke von Calvin Bassey vom linken Flügel nicht verhindern, dann schlug Hummels im Strafraum unter den Ball, den Querschläger versenkte Tavernier per Seitfallzieher aus kurzer Distanz.

VAR verhindert frühzeitige Entscheidung

Endgültig entschieden schien das Duell, als Kent (67.) vermeintlich auf 3:2 für die Rangers schraubte. Der VAR gab den Treffer aber nicht wegen Foulspiels zuvor von Morelos. Danach ging das Spiel hin und her, mit deutlichem Ballbesitz zugunsten des BVB. Doch das bittere Aus konnten die Dortmunder nicht mehr verhindern. So endete der Abend in Ekstase der Rangers-Fans und der bitteren Dortmunder Erkenntnis, dass mit dieser Abwehr international nichts zu gewinnen war.