Fußball | Conference League Conference League - Feyenoord will zurück ins Rampenlicht

Stand: 24.05.2022 12:00 Uhr

Feyenoord Rotterdam hat die Europa Conference League dazu genutzt, sich zurück ins Rampenlicht zu spielen. Im Finale gegen die AS Rom können die Niederländer Geschichte schreiben.

Denn mit einem Sieg gegen die Italiener im Endspiel der neu geschaffenen Europa Conference League wäre der Klub aus der Hafenstadt der erste, der dann alle drei aktuellen Pokale der UEFA im Trophäenschrank stehen hat. 1970 gewann Feyenoord als erster niederländischer Verein den Europapokal der Landesmeister, 1974 und 2002 (gegen Borussia Dortmund) holten die Rot-Weiß-Schwarzen den UEFA-Pokal, den Vorgänger der Europa League.

Ein Sieg im Finale am Mittwoch (25.05.2022) in Tirana wäre Balsam auf die Seele des Traditionsvereins und seiner Anhänger. Denn daheim in den Niederlanden ist der große Rivale Ajax Amsterdam weit davongezogen und sogar die PSV Eindhoven hat Feyenoord inzwischen klar den Rang abgelaufen. Das zeigt auch die Tabelle der gerade zu Ende gegangenen Saison in der Ehrendivision.

Da ist Rotterdam hinter Meister Ajax und der PSV Dritter geworden, mit satten zwölf Punkten Abstand zur Spitze. Die Meisterschaft holte der Klub zum bisher letzten Mal 2017, den KNVB-Pokal ein Jahr später. Den damaligen Trainer Giovanni van Bronckhorst zog es aber bald darauf nach China. Seine Nachfolger, Jaap Stam und Dick Advocaat, konnten nicht an den Erfolg anknüpfen.

Slot kommt - und hat Erfolg

Der kommt nun zurück mit Arne Slot. Der 43-Jährige wechselte vor dieser Spielzeit aus Alkmaar nach Rotterdam - und schon steht er vor seinem ersten großen internationalen Erfolg als Trainer. Nachdem Slot mit seinem Team im heimischen Pokal schon in Runde zwei gescheitert war und dann auch in der Liga den Anschluss verlor, konzentrierte sich Feyenoord auf die Conference League.

"Unsere Spiele gehörten zu den spektakulärsten in diesem Wettbewerb: viele Tore, Energie, Intensität und Offensivfußball. Unabhängig vom Endspielergebnis können wir stolz darauf sein, wie wir uns in dieser Saison international präsentiert haben", sagte der Coach im Interview auf uefa.com.

Schon 18 Spiele gemacht

Im Gegensatz zum Endspielgegner Rom musste sich Feyenoord sogar durch die Qualifikation quälen. Dort setzten sich die Niederländer gegen den FC Drita, den FC Luzern und IF Elfsborg durch. In der Gruppe war das Team dann gegen Union Berlin, Maccabi Haifa, und Slavia Prag erfolgreich. Im Achtelfinale ging es gegen Partizan Belgrad, im Viertelfinale erneut gegen Slavia Prag und im Halbfinale gegen Olympique Marseille. Das Endspiel in Tirana ist das 19. Europa-Conference-League-Spiel für die Rotterdamer.

Dessers der Top-Torschütze der Conference League

Die Bilanz ist spektakulär. Nur das Playoff-Rückspiel in Elfsborg ging mit 1:3 verloren, nachdem Feyenoord das Hinspiel aber schon 5:0 gewonnen hatte. In der Gruppenphase und den K.o.-Runden feierte das Team bei vier Unentschieden acht Siege und machte dabei 28 Treffer.

Prunkstück ist die Offensive mit Mittelfeldspieler Guus Til, Linksaußen Luis Sinisterra und Mittelstürmer Cyriel Dessers. Der wurde vor der Saison von Genk ausgeliehen und ist mit zehn Treffern Top-Torschütze der Conference League.

"Nur sehr schwer zu schlagen"

Feyenoord gilt als gut organisiertes und sehr kompaktes Team. Das Umschaltspiel nach Balleroberungen ist sehr variabel. "Wir sind ein sehr offensiv ausgerichtetes Team, das gerne in Ballbesitz ist, wir spielen mit großer Intensität. Wenn wir den Ball verloren haben, versuchen wir ihn so schnell wie möglich zurückzuholen, indem wir sehr aggressives Pressing spielen. Ich glaube, dass wir nur sehr schwer zu schlagen sind", erklärt Trainer Slot.

Die Vorfreude auf das Finale ist riesig. "Wir haben es auf jeden Fall schon mal geschafft, dass unsere Fans stolz auf uns sind, aber das reicht uns noch nicht. Wir wollen mehr und wir haben die Qualität, Titel zu gewinnen, auch wenn wir das in der Liga oder im Pokal leider nicht beweisen konnten", sagt er.

Nächste Saison in den Playoffs zur Europa League

Dass die Conference League nach der Champions- und der Europa League nur die Nummer drei der internationalen Fußball-Wettbewerbe ist, interessiert in Rotterdam niemand. Ein Finalsieg wäre 20 Jahre nach dem Triumph im UEFA-Cup der Schritt zurück ins Rampenlicht. Bergauf geht es ohnehin schon. Unabhängig vom Endspiel-Ausgang darf Feyenoord in der nächsten Saison als Liga-Dritter in den Playoffs zur Europa League ran.