Fußball | Sportpolitik Flagge Israels auf Trikot: Irans Verband steht zu Mahdavikia

Der iranische Fußball-Verband hat Mehdi Mahdavikia gegenüber politischen Hardlinern in Schutz genommen. Der ehemalige Bundesligaprofi wurde kritisiert, weil er ein Trikot trug, auf dem die Flagge Israels zu sehen war.

Mahdavkia habe sich bei einem im Rahmen des Arab Cups am 17. Dezember 2021 in Doha ausgetragenenen und von der FIFA organisierten Freundschaftsspiel trotz der für den Iran "sportlich irrelevanten" Umstände absolut korrekt verhalten, sagte FFI-Generalsekretär Hassan Kamranifar.

Die Kritik gegen Mahdavikia als Fußball-Legende und Nationalhelden sei daher grundlos und teilweise auch unfair, sagte der Generalsekretär laut der iranischen Nachrichtenagentur Isna.

Bei der Partie ehemaliger Spieler einer arabischen All-Star-Mannschaft und einer Weltauswahl spielte Mahdavikia - als einziger Nicht-Araber - im arabischen Team mit. Auf den Trikots beider Mannschaften waren die Flaggen aller FIFA-Mitglieder gedruckt, auch die Israels.

Hardliner sehen "Rote Linie" überschritten

Für die Hardliner im Parlament und ihnen nahe stehende Medien habe Mahdavikia die "Rote Linie" der Sportpolitik des Landes überschritten. Der Iran erkenne Israel als legitimen Staat nicht an, Mahdavikia habe diesen Grundsatz mit dem Tragen des Trikots untergraben.

Beobachter halten Rücktritt für möglich

Laut Medienberichten könnte Mahdavikia deswegen auch seinen neuen Job als Trainer der iranischen Nachwuchs-Nationalmannschaft verlieren. Beobachter in Teheran glauben das nach der FFI-Reaktion zwar nicht, schließen aber einen Rücktritt von Mahdavikia selbst nicht aus.